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Tipula sp. -Schnake, Langbeinmücke, Schneider




Beschreibung

Meist sehr große Fliegen, Körperlänge bis 37,5 mm, Spannweite bis 65 mm, Larve bis 5 cm; Kopf bei manchen Arten längsgestreift, Fühler meist mit 13 gleichgroßen Gliedern und wirtelig angeordneten Haaren, Ozellen fehlen; Kopf schnauzenförmig verlängerten; Beine lang und dünn, Schienen bedornt; Körper grau, oliv, gelblich oder braun, seltener schwarz; Vorderkörper mit V-förmiger Quernaht, manchmal mit Längsstreifen; Hinterleib langestreckt und walzenförmig, Weibchen mit zu Legebohrer ausgebildeter Spitze; Flügel durchsichtig, lang und schlank, in Ruhe meist seitlich ausgestreckt, je nach Art ohne oder mit deutlichen dunklen Flecken; Hinterleibsende der Larven erinnert an eine Teufelsfratze; durch die Flügeläderung eindeutig von Nephrotoma sp. zu unterscheiden (Bellmann 2009; Haupt & Haupt 1998; Klausnitzer 2011; Weidner & Sellenschlo 2010).


Anmerkungen

Tipula-Arten, zu denen u.a. die häufige und bekannte Kohlschnake (T. oleracea) gehören, sind entgegen weitläufiger Meinung völlig ungefährlich. Sie besitzen Mundwerkzeuge, die sich lediglich zum Aufsaugen von Nektar oder Wasser eignen und keinesfalls stechen können. Auch ihr Flügvermögen ist eher unterentwickelt, sie fliegen meist sehr schwerfällig. Die sehr langen und dünnen Beine brechen leicht ab und erlauben so dem Insekt zu flüchten, sollte es an den Beinen gepackt werden.

Die Imagines findet man meist, aber nicht nur in feuchten Habitaten. Teilen sich zwei Arten ein Habitat, so fliegen sie zu unterschiedlichen Zeiträumen. Eine Überwinterung ist in allen Stadien möglich. Die Eiablage erfolgt ins feuchte Erdreich. Weibchen legen in Laufe ihres Lebens bis zu 1000 Eier. Die Larven ernähren sich dort von Detritus, aber auch von Wurzeln und können bei Massenauftreten als Schädling in Erscheinung treten. Im Wald spielen sie eine wichtige Rolle als Humusbildner.

Tipula-Arten sind nur über ihre Geschlechtsorgane eindeutig bestimmbar. Die bekanntesten und vermutlich häufigsten Arten sind die Kohlschnake (T. oleracea), die Riesenschnake (T. maxima) oder die Wiesenschnake (T. paludosa) (Bellmann 2009; Haupt & Haupt 1998; Reichholf-Riehm 1984).


Phänologie

je nach Art von Mai bis September(Haupt und Haupt 1998)


Vorkommen

meist in feuchten Wäldern und Wiesen (Haupt und Haupt 1998)


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

* (ungefährdet)

Gefährdungseinstufung - Deutschland

* (ungefährdet)


Gemeldete Funde


Publikationen

Bellmann, H. (2009): Der neue Kosmos-Insektenführer. Kosmos, Stuttgart.

Haupt, J. & Haupt, H. (1998): Fliegen und Mücken. Beobachtung, Lebensweise. Naturbuch Verlag, Augsburg.

Klausnitzer, B. (Hrsg.) (2011): Stresemann – Exkursionsfauna von Deutschland. 11., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Band 2: Wirbellose: Insekten.. Akademischer Verlag (Springer), Heidelberg.

Reichholf-Riehm, H. (1984): Die farbigen Naturführer - Insekten. Mosaik-Verlag GmbH, München.

Weidner, H. & Sellenschlo, U. (2010): Vorratsschädlinge und Hausungeziefer. Spektrum Akademischer Verl., Heidelberg.