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Allgemeine Hinweise

Allgemeine Hinweise zur Verwendung des Bestimmungsschlüssels

Die Bestimmungsseiten "Weichtiere" sind eine Bestimmungshilfe für die Binnenmollusken Deutschlands. Nicht enthalten sind wenige Arten des Brackwassers, die nur an den Küsten vorkommen und wenige, erst vor kurzem für Deutschland gemeldete Arten. Wenn von beschränkter Verbreitung im Schlüssel gesprochen wird, so ist der Bezugsrahmen immer nur Deutschland, d. h. die Arten sind in der Regel außerhalb von Deutschland weiter verbreitet. Die Bestimmungshilfe richtet sich an Anfänger und Fortgeschrittene, deckt jedoch nicht den Anspruch eines Spezialisten ab. So ist die online-Bestimmung nur auf einfachen äußeren Merkmalen beruhend. Es ist kein Sezieren (Aufschneiden) der Tiere notwendig. Daher wird man bei einigen Arten auch nicht oder nicht sicher bis zu einer endgültigen Artbestimmung kommen. Gleichermaßen gibt es klare Hinweise, wo eine Bestimmung nach nur Gehäusemerkmalen grundsätzlich nicht sicher ist. Grundsätzlich soll die online-Bestimmungshilfe keine einschlägigen Bestimmungsbücher und Spezialliteratur ersetzen, sondern versteht sich als Ergänzung und in jedem Fall als einfacher Einstieg, um das Interesse an Weichtieren zu erwecken.

Voraussetzung für das korrekte Funktionieren der Bestimmungshilfe ist, dass man ausgewachsene Tiere/ Gehäuse hat, die noch dazu in einem halbwegs guten Erhaltungszustand sind (nicht total verblasst, abgerollt usw.).

Die meisten Schnecken sind dann ausgewachsen, wenn die Mündung mit einem anders gestalteten Mundsaum ausgestattet ist (verdickt, erweitert, zurückgebogen, verschiedene Zahn- oder Faltenbildungen usw.). Dies gilt jedoch nicht für die meisten Wasserschnecken und wenige Landschneckenfamilien (z. B. Discidae, Punctidae, Oxychilidae, Pristilomatidae, Vitrinidae). Wenn man sich unsicher ist, so ist es ratsam, zunächst keine größenabhängigen Merkmale zu nutzen (Größe, Mündungsmerkmale etc.).

Eine grüne Ecke im Frontalbild einer Art weist darauf hin, dass die Art häufig oder sehr groß und auffällig ist. Letzteres bedeutet nicht, dass sie gleichzeitig häufig ist.

Wie benutze ich die Seiten?

Grundsätzlich funktioniert das Bestimmungsportal auf zwei Wegen.

1) Merkmalsmatrix (Karteikarte „Bestimmung“)

2) Bestimmungsschlüssel (Karteikarte „Systematik“ und dann gibt es links unter den Familien oder Gattungen, die dort anwählbar sind, wenn Bestimmungsschlüssel vorhanden sind)

1) Merkmalsmatrix

Die Bestimmung mittels Merkmalsmatrix ist die grundsätzlich realisierte technische Vorgabe des Naturportals. Hierbei wird durch die Kombination möglichst vieler Merkmale die Zahl der in Frage kommenden Arten eingeschränkt. Da dies bei Weichtieren und gerade bei den kritischen Arten, Gattungen bzw. Familien nicht immer zu einem befriedigenden Ziel führt, wurden als Alternative für Teilgruppen (ab Familie oder Gattung) Bestimmungsschlüssel entwickelt.

Die besten Ergebnisse erreicht man, wenn die Merkmale nach der vorgegebenen Reihenfolge abgearbeitet werden. An sich spielt die Reihenfolge aber keine Rolle.

Alle Schlüsselmerkmale sind als logische "und-Verknüpfungen" programmiert, d. h. ALLE angeklickten müssen gleichzeitig zutreffen, auch innerhalb eines Merkmales. Das bedeutet allerdings auch für Merkmale, die keine klaren Grenzen in ihren Abstufungen aufweisen, z. B. Größe, dass es manchmal besser ist, nur jeweils eine Größenspanne auszuwählen und das Ergebnis anzuschauen und dann die nächste als zwei gleichzeitig. Die zugrundeliegende Merkmalsmatrix erlaubt zwar größere Toleranzen in den Einstufungen, aber muss gleichzeitig spezifisch genug bleiben, um die gewünschte Eingrenzung auf die passenden Arten zu bekommen. So konnten, wie anfangs ausgeführt, die abweichenden Merkmale von Jungtieren in aller Regel nicht beachtet werden (dann müsste für jede Art zum Beispiel das fast gesamte Größenspektrum bis zur Maximalgröße als zutreffend gekennzeichnet sein, was für einen Merkmalsschlüssel nicht zielführend ist).

2) Bestimmungsschlüssel

Bestimmungsschlüssel sind zurzeit nur unter einzelnen Familien und Gattungen verlinkt (eine andere technische Umsetzung war im Rahmen des vorgegebenen Seitenaufbaus nicht möglich). Diese sind unter „Systematik“ und dann den entsprechenden Untergruppen zu finden. Dort gibt es auch eine automatisch generierte Bildübersicht der jeweils enthaltenen Gruppen, die oft bereits weiterhilft.

Die Schlüssel versuchen eine verständliche Sprache zu verwenden, die möglichst ohne weitere Erklärungen auskommt bzw. liefert die verbundene Illustration (teils mit Pfeil) die nötigen Erklärungen. Sie sind bewusst kurz gehalten, um verständlich zu bleiben und einfach und schnell bedienbar zu sein. Es gibt meist eine Zweierauswahl (dichotom), seltener eine Dreierauswahl (trichtom), wenn es das gefragte Merkmal anbietet.

Einige Teilbereiche sind noch nicht vollständig entwickelt und werden noch weiter ausgebaut.

Dank

Neben dem eigenen Wissen aus jahrzehntelanger Erfahrung mit einheimischen und eingeschleppten Weichtieren sind einige Gedanken aus dem von Dr. Wolfgang Rähle, Tübingen (2019 verstorben) im Laufe seiner universitären Lehre entwickelten Bestimmungsschlüssel („Rähle-Schlüssel“) eingegangen. Die meisten der den Fotos zugrunde liegenden Gehäuse sind in der Molluskensammlung des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart hinterlegt.

Gabriele Miksch danke ich für die engagierte Arbeit im Rahmen der Projektanstellung im Naturportal und für die Geduld mit den nicht immer gleich optimalen Vorgaben der EDV-Seite. Mike Severns fotografierte die meisten der darstellten Mollusken in Auftragsarbeit und nahm die grundlegende Nachbearbeitung dieser Bilder vor. Dr. Juliana Bahia arbeitete kurzzeitig im Naturportal mit und vervollständigte die Fotografien mit stacking-Makro-Aufnahmen von einigen sehr kleinen und seltenen Arten. Beiden gilt mein herzlicher Dank.

Gabriele Miksch dankt Anette Rosenbauer für konstruktive Gespräche und Diskussionen während der Zeit ihrer Projektanstellung für das Naturportal. Der von Frau Rosenbauer weiterentwickelte „Rähle-Schlüssel“ war ihr sehr hilfreich.

Der technische Teil des Projektes im Bereich der Weichtiere wurde aus Mitteln der Digitalisierungsinitiative „Digitale Wege ins Museum“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg finanziell unterstützt.

Bitte um Rückmeldung

Trotz einer gewissen Prüfung ist es nicht möglich, alle potenziellen Fehler solch komplexer Inhalte zu finden. Daher: Wer technische oder inhaltliche Fehler findet oder Verbesserungsvorschläge hat – bitte jederzeit und gerne an mich senden.

Stuttgart, im März 2020

Ira Richling

Zitiervorschlag

Richling, I. (2020 ff): Naturportal Südwest, Weichtiere - Bestimmung von Muscheln und Schnecken Deutschlands. - online-Bestimmungstool, Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart.https://naturportal-suedwest.de/de/weichtiere/

Zur technischen Mitarbeit siehe Dank.

Bitte um Fundmeldungen für Baden-Württemberg

Die weitere Erforschung der Weichtiere Baden-Württembergs braucht Ihre Hilfe: Schnecken und Muscheln sind nicht so auffällig und groß wie Vögel oder Schmetterlinge. Deshalb interessieren sich auch weniger Menschen für die Weichtiere und entsprechend ist der Kenntnisstand der Verbreitung vieler Arten noch immer sehr lückenhaft.

Bitte melden Sie daher Ihre Beobachtungen von Weichtieren an uns. Zum einen können so Ihre vielleicht unsicheren Bestimmungen überprüft werden, wenn ausreichend gutes Bildmaterial mitgeliefert wird - bei den einfachen Möglichkeiten digitaler Fotografie oft kein großes Hindernis; zum anderen werden diese Daten in die Verbreitungskarten der Weichtiere Baden-Württembergs eingehen, siehe Verbreitungskarten auf den jeweiligen Artseiten des Portals (Beispiel Weinbergschnecke) oder der ursprünglichen Darstellung auf den Seiten der Arbeitsgemeinschaft Mollusken Baden-Württembergs.