Carex appropinquata Schumach.Schwarzschopf-Segge

Familie: Cyperaceae



Synonyme

Carex paradoxa


Beschreibung

Die Schwarzschopf- oder Wunder-Segge ist eine seltene Art naturnaher Flachmoor-Standorte. Ihr Hauptverbreitungsgebiet im Südwesten liegt demgemäß im Alpenvorland, wo sie auch in lichten Bruchwäldern gedeiht. In der Oberrheinebene, im Odenwald und den anderen Naturräumen sind nur Einzelfundorte bekannt. Ansonsten ist die Art von Mitteleuropa bis zum Baikalsee verbreitet.

horstig, 30-100 cm hoch. Blätter +/- rinnig, rau, +/- graugrün, 2-4 mm breit; bis in die Blattspitze rinnig; Blattscheide hell-dunkelbraun, +/- gerade; Niederblätter in starre, schwärzliche Fasern zerfallend. Alle Ährchen ähnlich gestaltet: weibliche Blüten an der Basis und männliche am Ende; Blütenstand dicht-locker, mit 6-15 (ungestielten) Ährchen (dieses kürzer als unterstes Tragblatt); Blütenstand basal mit bis 3 cm langen Ästen. Zwei Narbenäste, Fruchthülle schwarzbraun, kahl, 3-4 mm, schwach 2-zähnig geschnäbelt, +/- deutlich geadert.
 


Anmerkungen

 

In Nasswiesen und Bruchwäldern gibt es vier Arten großer Horstseggen, nämlich die gleichährigen Arten Rispen- und Wundersegge mit u-v-förmigem Blattprofil und das verschiedenährige Paar Steif- und Rasen-Segge mit Knickrandblättern. Die Unterscheidung der beiden Gruppen sollte auch vegetativ keine Schwierigkeiten machen. Zu beachten ist aber in jedem Fall, dass in Wiesen, die einer regelmäßigen Mahd unterliegen, keine Bulte gebildet werden, und die Pflanzen dann als unauffällige Blatt- und Halmbüschel zwischen den anderen Gräsern stehen.

 

Rispen-Segge und Wunder-Segge sind einander auf den ersten Blick sehr ähnlich, aber nicht näher verwandt. Gerade dort wo beide Arten aber nebeneinander vorkommen können, nämlich in Flachmooren, nähern sie sich habituell aufgrund der relativen Nährstoffarmurt an, so dass quantitative Merkmale wie die üblicherweise unterschiedliche Blattbreite nicht weiterhelfen. Sehr charakteristisch sind aber die stark und früh zerfasernden Niederblätter von Appropinquata (Name !). Über Winter zerfällt das Spreitengewebe der Niederblätter zwischen den Blattadern praktisch vollständig, so dass die Adern selbst als starre Borsten stehen bleiben und über die Jahre einen dichten Faserschopf bilden. Bei Paniculata sind die Niederblätter zäh, bzw. Blattadern und Zwischengewebe schilfern oder bröckeln mit der Zeit gleichmäßig ab. Weitere Merkmale bietet die Textur der Fruchthüllen.

Molina, A., Chung, K. S., & Hipp, A. L. (2015). Molecular and morphological perspectives on the circumscription of Carex section Heleoglochin (Cyperaceae). Plant Systematics and Evolution, 301(10), 2419-2439.
 

 


Vorkommen

Flachmoor-Wiesen, Bruchwälder, Nasswiesen

einheimisch in Mitteleuropa

Alpenvorland zerstreut, Rheinebene Odenwald selten, sonst sehr selten

Wuchsorte sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto).


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

3 (gefährdet)

Gefährdungseinstufung - Deutschland

3 (gefährdet)