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Cyperaceae

Die Sauergräser sind mit über 5500 Arten eine große Familie mit sehr vielgestaltigen, meist eingeschlechtlichen Blütenbauplänen. Im ursprünglichsten Fall sind die Perigonblätter zu Schuppen oder Borsten reduziert. Stark abgeleitet sind die Verhältnisse bei der größten Gattung, den Seggen (Carex). Seggen sind mit über 2000 Arten eine der größten Blütenpflanzengattungen und auch in der mitteleuropäischen Flora reichlich vertreten. Die männlichen Blüten sind aufs Wesentliche reduziert: Drei Staubblätter sitzen in der Achsel eines Tragblattes. Die weiblichen Blüten bestehen aus dem Fruchtknoten, der von einer schlauchartigen Sonderbildung, dem Utriculus umhüllt wird. Diese Fruchtschläuche (Utriculi) sitzen in der Achsel von Tragblättern und sind in ährenartigen Teilinfloreszenzen angeordnet. Nächstverwandt sind die Binsengewächse (Juncaceae).

Vor allen an Nassstandorten und anderen (oft nährstoffarmen) Extremhabitaten treten Sauergräser auch bestandsbildend auf. Sie sind oft immergrün und zäh, werden also nicht gerne gefressen (daher der Name), bilden aber mitunter, so im Hochland von Tibet (Kobresia), das einzige verfügbare Futter. Die wirtschaftliche Bedeutung ist ansonsten meist gering. Man denke aber an die "Binsen"-Boote am Titicacasee (Schoenoplectus californicus, Tatora), Papyrus (Cyperus papyrus) oder die Erdmandel (Cyperus esculentus).

Merkmale: Halme dreizeilig beblättert, Stängel dabei ohne Knoten, im Querschnitt meist markig, meist scharf oder abgerundet dreikantig; Blätter meist v-förmig, rinnig gefaltet, oft mit zusätzlich abgeknicktem Rand, dann umgekehrt w-förmig, selten borstlich oder binsenartig; Blüten meist eingeschlechtlich, männliche und weibliche in unterschiedlichen Partien des Blütenstandes spiralig angeordnet; Frucht eine zwei- oder dreikantige Nuss.

Unterscheidung: Die Unterscheidung von den Süßgräsern gelingt meist auch bei vegetativem Material anhand der bei letzteren knotigen Halme und typischen, zweizeiligen Blattstellung.

Eine Bestimmung der Arten Südwestdeutschlands ist mit diesem Werkzeug gegenwärtig nicht möglich. Es gibt etwa 100 wildwachsende Arten in Baden-Württemberg, die sich auf etwa 15 Gattungen verteilen. Die größte Gattung ist dabei die der Seggen (Carex) mit allein 70 Arten.