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Luzula alpina HoppeAlpen-Hainsimse

Familie: Juncaceae


Beschreibung

Die Alpen-Hainsimse wurde zwar schon im 19. Jh. als separierbares Taxon begründet, aber erst im späten 20. Jh. setzte sich die Kenntnis über die Art weiter durch. Sie gilt heute als weit verbreitete Art eher trockenerer alpiner und subalpiner Rasen über Silikat-Gestein (Borstgrasrasen, Krummseggen-Rasen). Ihre Verbreitung in den Mittelgebirgen ist zur Zeit noch unklar.

horstförmig, ohne Ausläufer; 5-40 cm hoch. Blätter 3-7 mm breit, hellgrün, über die ganze Länge wimperartig behaart. Infloreszenz dicht; Blüten ungestielt zu 5-10 in 3-8 +/- elliptischen, überwiegend ungestielten Ährchen. Blüten dunkelbraun-schwärzlich; äußere Blütenblätter 3-3,5 mm lang; Kapsellänge 2,5-3 mm; Samen +/- kugelig.
 


Anmerkungen

 

Mit Blick auf die standörtlichen Präferenzen ist Alpina am ehesten mit Sudetica zu verwechseln. Beide sind über Silikatgestein in den Zentralalpen weit verbreitet und kommen auch über lokal bodensauren Standorten der Kalkalpen vor. Sudetica bevorzugt aber die tendeziell nässeren Standorte, z.B. um Quellfluren, während Alpina auch in "normalen" Borstgrasrasen wächst. Morphologisch bieten Samenform und Blattbreite brauchbare Merkmale. Auch habituell unterscheiden sich beide Arten: während Alpina eher vielstängelig, büschelig wächst, stehen die Halme von Sudetica eher einzeln oder in kleinen Sträußchen.

Die erst seit kurzem in dieser Gruppe definierte L. exspectata ist diploid, Alpina (und Multiflora) tetraploid. Das lässt sich anhand von Messungen der Spaltöffnungszellen abschätzen. Ansonsten sind die Blätter bei Exspectata tendenziel schmaler und die Kapseln kürzer. Außerdem ist diese Art in den Kalkalpen generell häufiger. Multiflora kommt in der alpinen Stufe nur ausnahmsweise vor.

Bačič, T., Koce, J. D., & Frajman, B. (2019). Diversification and distribution patterns of Luzula sect. Luzula (Juncaceae) in the Eastern Alps: a cytogenetic approach combined with extensive herbarium revisions. Alpine Botany, 129(2), 149-161.

 

Bačič, T., Koce, J. D., & Jogan, N. (2007). Luzula sect. Luzula (Juncaceae) in the South-Eastern Alps: morphology, determination and geographic distribution. Botanica Helvetica, 117(1), 75-88.

 

Bačič, T., Jogan, N., & Koce, J. D. (2007). Luzula sect. Luzula in the south‐eastern Alps—karyology and genome size. Taxon, 56(1), 129-136.

 

Kirschner, J., Engelskjøn, T., & Knaben, G. S. (1988). Luzula alpina Hoppe, a neglected Alpine species. Preslia, 60(2), 97-108.
 

 


Vorkommen

subalpine und alpine Rasen

einheimisch in Mitteleuropa

Allgäuer Alpen

Wuchsorte sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto). Herbarbelege sollten angefertigt werden.


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

♦ (nicht bewertet)

Gefährdungseinstufung - Deutschland

♦ (nicht bewertet)