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Luzula divulgata KirschnerTrockenwald-Hainsimse

Familie: Juncaceae



Beschreibung

Die Trockenwald-Hainsimse wird noch nicht lange von der typischen Vielblütigen Hainsimse unterschieden. Dementsprechend sind die Kenntnisse über ihre Verbreitung gering. Aus Baden-Württemberg liegen noch keine entsprechend zugeordneten Belege vor. Nachweise in Deutschland gibt es dagegen aus dem Donauraum (bei Regensburg), aus den Trockengebieten im Harz-Umfeld und neuerdings auch von der hessischen Bergstraße. Die Art besiedelt dort trocken-sonnige Eichen-Mischwälder über unterschiedlichen Substraten. Solche Standorte gibt es gerade auch im Südwesten reichlich und die Nachsuche am Südrand der Schwäbischen Alb, an der badischen Bergstraße oder in Rheinhessen erscheint lohnenswert.

horstförmig, ohne Ausläufer; 10-30 cm hoch. Blätter 3-6 mm breit, hellgrün, über die ganze Länge wimperartig behaart. Infloreszenz locker; Blüten ungestielt zu 5-20 in 5-20 kugeligen, überwiegend deutlich gestielten Ährchen. Blüten dunkelbraun; äußere Blütenblätter 3,5-5 mm lang; Griffel 1,5-2,5 mm, an unreifen Frucht noch vh, Antheren 2,5-3,5 mm lang, viel länger wie die Filamente; Kapsellänge 2,5-3 mm; Samen +/- kugelig.
 


Anmerkungen

 

Vor allem Multiflora ist habituell sehr ähnlich. Gerade an trocken-warmen Standorten ("Trockenwälder") ist aber immer auch Divulgata in Erwägung zu ziehen. Hier sind Lupenmerkmale zur Unterscheidung nötig. Zur Blütezeit achte man auf die Länge der Staubbeutel, die bei Divulgata 2-3 mm, bei Multiflora meist deutlich unter 1,5 mm lang sind. Auch sonst sind die Blüten bei Divulgata größer. Zur Fruchtzeit bietet die Form der Samen ein gutes Merkmal: kugelig bei Divulgata und deutlich elliptisch bei Multiflora.

Bačič, T., Koce, J. D., & Frajman, B. (2019). Diversification and distribution patterns of Luzula sect. Luzula (Juncaceae) in the Eastern Alps: a cytogenetic approach combined with extensive herbarium revisions. Alpine Botany, 129(2), 149-161.

 

Bačič, T., Koce, J. D., & Jogan, N. (2007). Luzula sect. Luzula (Juncaceae) in the South-Eastern Alps: morphology, determination and geographic distribution. Botanica Helvetica, 117(1), 75-88.

 

DREYER, S. (1997). Luzula divulgata KIRSCHNER, eine wenig bekannte Art aus dem Luzula campestris-multiflora-Komplex. Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt (Halle), 2, 13-19.
 

 


Vorkommen

lichte Wälder, Säume trockener Standorte

einheimisch in Mitteleuropa

alle Gebietsteile wo?

Wuchsorte sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto). Herbarbelege sollten angefertigt werden.


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

♦ (nicht bewertet)

Gefährdungseinstufung - Deutschland

D (Daten unzureichend)