Luzula exspectata Bačič & JoganOstalpen-Hainsimse
Beschreibung
Die Ostalpen-Hainsimse ist in den nördlichen Kalkalpen wahrscheinlich die häufigste Art der dunkelköpfigen Vertreter aus der Hasenbrot-Verwandtschaft. Sie wächst in blumenreichen, humosen Rasen zwischen Kalkfelsen und zwar eher in Begleitung der Immergrünen Segge (Carex sempervirens), als des Borstgrases (Nardus stricta).
horstförmig, ohne Ausläufer; 5-40 cm hoch. Blätter 2-6 mm breit, hellgrün, über die ganze Länge wimperartig behaart. Infloreszenz dicht; Blüten ungestielt zu 5-10 in 3-8 +/- elliptischen, überwiegend ungestielten Ährchen. Blüten dunkelbraun-schwärzlich; äußere Blütenblätter 2,5-3,5 mm lang; Kapsellänge 2-2,5 mm; Samen +/- kugelig.
Anmerkungen
Die Unterscheidung von Multiflora und Alpina ist besonders schwierig. Standörtliche Anhaltspunkte gibt es in so weit, als Multiflora in der alpinen Stufe selten ist und Alpina deutlich bodensaurere Situationen (mit Borstgras, Arnika & Co.) bevorzugt. Ansonsten gelten mikromorphologische Untersuchungen als Proxi der zytologisch sehr unterschiedlichen Verhältnisse als am zuverlässigsten: Exspectata ist diploid, Alpina (und Multiflora) tetraploid. Das lässt sich anhand von Messungen der Spaltöffnungszellen abschätzen. Ansonsten sind die Blätter bei Exspectata tendenziel schmaler und die Kapseln kürzer.
Bačič, T., Koce, J. D., & Frajman, B. (2019). Diversification and distribution patterns of Luzula sect. Luzula (Juncaceae) in the Eastern Alps: a cytogenetic approach combined with extensive herbarium revisions. Alpine Botany, 129(2), 149-161.
Bačič, T., Jogan, N., & Koce, J. D. (2007). Luzula sect. Luzula in the south‐eastern Alps—karyology and genome size. Taxon, 56(1), 129-136.
Bačič, T., Koce, J. D., & Jogan, N. (2007). Luzula sect. Luzula (Juncaceae) in the South-Eastern Alps: morphology, determination and geographic distribution. Botanica Helvetica, 117(1), 75-88.
Vorkommen
subalpine und alpine Rasen
einheimisch in Mitteleuropa
Allgäuer Alpen
Wuchsorte sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto). Herbarbelege sollten angefertigt werden.