Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen

Luzula sect. Luzula de CandolleVerwandtschaft der Feld-Hainsimse

Familie: Juncaceae



Synonyme

Juncus campestris agg, Juncus multiflorus agg.


Beschreibung

Arten aus der Verwandtschaft der Feld-Hainsimse kann man in allen Naturräumen und unter vielen Standortsbedingungen finden. An nassen Standorten (Ufer, Sümpfe) oder stark und häufig gestörten Stellen kommen sie aber nicht vor. In Mitteleuropa gibt es etwa 8 Arten, von denen manche erst relativ kürzlich beschrieben wurden. Die Unterscheidung ist daher oft besonders schwierig und in manchen Fällen im Gelände kaum möglich. Problematisch ist vor allem die Unterscheidung der alpinen und subalpinen Arten mit schwärzlichen Blütenständen (Luzuala-sudetica-Gruppe) und die nähere Verwandtschaft der Vielblütigen Hainsimse (Luzula-multiflora-Gruppe), deren Vertreter in lichten Wäldern und Säumen zuhause sind.

Die meisten dieser Arten wachsen horstförmig. Nur die Feld-Hainsimse (Luzula campestris) bildet auch Ausläufer. Ihre Bestimmung ist meist unproblematisch. Die Gruppe ist in Europa ansonsten vom Blütenstand her gut charakterisiert. Die einzelnen Blüten sind (nahezu) ungestielt und sind in +/- walzlich-kugeligen Ährchen zusammengefasst. Die Ährchen stehen mit mehr oder weniger langen Stielen an einer Hauptachse.
 


Anmerkungen

 

Zur Unterscheidung sollte man sich zunächst über das Artenpotenzial der Fläche im Klaren sein. Das unterscheidet sich ganz gravierend, ob man an einer trockenen Waldwegböschung im Mittelgebirgsraum steht oder auf einer subalpinen Magerwiese. Die einzige Art, die an allen Wuchsorten vorkommen könnte, ist die Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora). Als nächstes sollte man sich mit der Färbung der Ährchen beschäftigen und der Länge der Ährchenstiele, ob also die Ährchen kopfig gedrängt sind oder nicht. Sind Samen vorhanden, sollte man deren Form und Größe ermitteln. Die Samenmerkmale gelten als besonders nützlich. Ansonsten muss man sich mit weniger "scharfen" Merkmalen zufrieden geben und genauer hinschauen: Blattbreite und Zahl der Blüten pro Ährchen geben weitere Hinweise. Nicht selten wird aber auch dann die Bestimmung unsicher bleiben. Bei Verdacht auf "interessantere" Arten kann man Pflanzen bis zur Samenreife kultivieren oder den Fundort noch einmal besuchen.

Bačič, T., Koce, J. D., & Frajman, B. (2019). Diversification and distribution patterns of Luzula sect. Luzula (Juncaceae) in the Eastern Alps: a cytogenetic approach combined with extensive herbarium revisions. Alpine Botany, 129(2), 149-161.

 

Bačič, T., Koce, J. D., & Jogan, N. (2007). Luzula sect. Luzula (Juncaceae) in the South-Eastern Alps: morphology, determination and geographic distribution. Botanica Helvetica, 117(1), 75-88.

 

Kirschner, J. (1993). Taxonomic survey of Luzula sect. Luzula (Juncaceae) in Europe. Folia Geobotanica et Phytotaxonomica, 28(2), 141-182.

 

Kirschner, J., & Lippert, W. (1995). Ein vorläufiger Überblick über Luzula sect. Luzula in Bayern. Ber. Bayer. Bot. Ges, 65, 7-26.

 

DREYER, S. (1997). Luzula divulgata KIRSCHNER, eine wenig bekannte Art aus dem Luzula campestris-multiflora-Komplex. Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt (Halle), 2, 13-19.
 

 


Vorkommen

einheimisch in Mitteleuropa

Wuchsorte sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto). Herbarbelege sollten angefertigt werden.