Eleocharis mamillata H. Lindb.Zitzen-Sumpfsimse
Beschreibung
Die Zitzen-Sumpfsimse ist eine zwar recht verbreitete, insgesamt aber doch seltene Art von Pionier-Ufer-Gesellschaften über Sand oder Schlamm. Sie kommt auch oft mit der Gewöhnlichen Sumpfsimse etwa am Rand episodisch austrocknender Kleingewässer (Tümpel, Pfützen) vor. Vorkommen sind aus allen Naturräumen bekannt. Ansonsten ist sie in der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel weit verbreitet.
rasig. Stängel 2-4 mm dick. unterste Tragblätter +/- halbstängel-umfassend. Blütenhüll-Borsten 5-8.
In der Literatur werden zwei Unterarten genannt, nämlich Austriaca und die Nominatform. Beide unterscheiden sich in gewissen Dimensionsmerkmalen. Es gibt allerdings einen sehr breiten Übergangsbereich und im Grunde keine klar erkennbaren Diskontinuitäten. Zur technischen Trennung zwischen den Unterarten wurde die Form des Griffelpolsters gewählt (Verhältnis Länge zu Breite). Dennoch treten häufig Zwischenformen auf, und auch innerhalb desselben Blütenstandes ist die Variabilität beträchtlich. Über eine genetische, cytologische oder geografische Differenzierung der Unterarten ist nichts bekannt. Da aber weiterhin der Verdacht besteht, dass es sich um biologisch bedeutungsvolle Taxa handeln könnte, sollte zumindest stets ausreichend Herbarmaterial gesammelt werden.
Anmerkungen
Die Unterscheidung der Zitzen-Sumpfsimse von der Gewöhnlichen Sumpfsimse ist einfacher, wenn man als Vergleichspflanze die Flatter-Binse (FB, Juncus effusus) zur Verfügung hat. Mamillata besitzt hellgrüne (heller als FB), relativ dicke (etwa wie FB) und weiche Stängel (weicher als FB), während die von Palustris dunkler grün (etwa wie FB), relativ dünn (dünner als FB) und härtlich (härter als FB). Schwieriger wird´s bei der Unterscheidung der Unterarten.
Gregor, T. (2003). Eleocharis mamillata—distribution and infraspecific differentiation. Folia geobotanica, 38(1), 49-64.
Swan, G. A., & Richards, A. J. (2007). The Eleocharis mamillata H. Lindb. fil. Aggregate (Cyperaceae) in the British Isles. Watsonia, 26(3), 317-326.
Peintinger, M. (2006): Verbreitung und Ökologie von Arten der Eleocharis palustris-Gruppe im westlichen Bodenseegebiet (Südwestdeutschland). Carolinea, 63: 97-112.
Vorkommen
Ufer, Teichböden, Flutmulden nährstoffreicher Standorte
einheimisch in Mitteleuropa
alle Gebietsteile selten bis zerstreut
Wuchsorte sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto). Herbarbelege sollten angefertigt werden.