Anthoxanthum nitens (Weber) Schouten & VeldkampMariengras
Synonyme
Hierochloe odorata
Beschreibung
Das Mariengras gilt im Südwesten als verschollen und kam früher in Auenwiesen an der unteren Iller vor. Ähnliche Standorte besiedelt die Art noch heute entlang des unteren Lech sowie in der Norddeutschen Tiefebene. Sie gilt als Eiszeitrelikt und ist namentlich in den kühl-gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel weit verbreitet. Unklar ist der Status der Vorkommen in der Westpfalz.
mehrjährig, +/- rasig, Ausläufer lang, unterirdisch; Ligula 2-3 mm; Deckspelzen unbegrannt.
Anmerkungen
Das Zittergras (Briza media) ist oberflächlich ähnlich, besitzt aber mehr als nur zwei gleichförmige, nicht silbrig dünnsäumige Spelzen. In Süddeutschland kommen noch zwei andere Mariengräser vor, deren Vorkommen im Südwesten zumindest nicht gänzlich ausgeschlossen ist. Sehr ähnlich ist das Rauhe Mariengras (A. hirtum), mit stärker behaarten und (bei den unteren beiden Blüten) deutlich begrannten Deckspelzen (die Unterscheidbarkeit ist hier eher graduell und der Rang einer Varietät eher angemessen). Diese Form ist deutlich seltener und z.B. entlang der Isar zu finden. Das südliche Mariengras (A. australe) ist eine horstbildende Art wärmebegünstigter Laub-Mischwälder und kommt z.B. in der südlichen Frankenalb vor.
Vorkommen
Standorte: Kalk-Mager-(Feucht-)Grasland
einheimisch in Mitteleuropa
Verbreitung in Baden-Württemberg: Alpenvorland (nördliches) ausgestorben (untere Iller)
Wuchsorte sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto). Die Art ist sehr selten und sollte nicht gesammelt werden.
Kategorie
Pooideae, Poeae, Anthoxanthinae