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Arrhenatherum elatius (L.) P. Beauv. ex J. Presl & C. PreslGlatthafer

Familie: Poaceae



Beschreibung

Der Glatthafer (engl. tall/false oat-grass) ist eines der wichtigsten Wiesengräser und allgemein verbreitet. Lediglich auf weniger nährstoffreichen, nasseren oder gelegentlich überfluteten Standorten macht er anderen Arten Platz. Er erträgt starke Trockenheit und ist vor allem als Heugras von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Bei starker Beweidung und häufiger Mahd verschwindet aber auch er. Die heutzutage dominierende Form des Glatthafers wurde wohl erst vor wenigen 100 Jahren als Saatgut in Mitteleuropa eingeführt ("Französisches Raygras").

Rispengras, mehrjährig, horstig, Ausläufer kurz, unterirdisch; Blattspreite schwach gerieft, Blattscheide offen; Ligula 1-3 mm; Ährchen zweiblütig, Endblüte männlich, Deckspelzen begrannt, Granne der Zwitterblüte gekniet.

Die Art wird auch züchterisch bearbeitet und variiert vor allem bezüglich der Blattbehaarung. Auch grannenlose Zuchtformen sind verbreitet, da sich grannentragende kaum maschinell aussähen lassen. Wichtiger ist die Unterscheidung nach der Gestaltung der unterirdischen Organe. So besitzt die heutzutage allgemein verbreitete Unterart Elatius (A. elatius ssp. elatius) normale, halmähnliche Wurzelstöcke. Die ehemals häufigere Unterart Bulbosum besitzt dagegen durch angeschwollene Internodien, perlschnurartig gegliederte Rhizome. Die anderen Merkmale sind praktisch identisch.


Anmerkungen

Vegetativ ist die Ähnlichkeit mit dem gleichfalls häufigen und oft vergesellschafteten Wiesen-Fuchsschwanz problematisch. Die Blattspreiten von Arrhenatherum sind oberseits gleichmäßig gerieft und im Durchlicht entlang der Sklerenchymstränge +/- gelblich gestreift. Bei Alopecurus ist das mittlere Drittel oft weniger deutlich gerieft. Die Ligula des Glatthafers ist weißlich, während die des Fuchsschwanzes eher grünlich-bräunlich gefärbt ist. Auch bildet der Fuchsschwanz keine sterilen Halmtriebe, die für den Glatthafer, insbesondere für den Sommeraustrieb nach dem ersten Schnitt charakteristisch sind.

Pfitzenmeyer, C. D. C. (1962). Arrhenatherum Elatius (L.) J. &. C. Presl (A. Avenaceum Beauv.). Journal of Ecology, 50(1), 235-245.

Michalski, S. G., Durka, W., Jentsch, A., Kreyling, J., Pompe, S., Schweiger, O., ... & Beierkuhnlein, C. (2010). Evidence for genetic differentiation and divergent selection in an autotetraploid forage grass (Arrhenatherum elatius). Theoretical and Applied Genetics, 120(6), 1151-1162.


Vorkommen

Standorte: (Nitrat-) Grasland

einheimisch in Mitteleuropa

Verbreitung in Baden-Württemberg: alle Gebietsteile sehr häufig bis verbreitet.


Kategorie

Pooideae, Poeae, Aveninae


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

* (ungefährdet)

Gefährdungseinstufung - Deutschland

* (ungefährdet)