Anthoxanthum
Die Ruchgräser (engl. vernal grasses) und Mariengräser (engl. holy grasses, sweet grasses) sind mit ca. 50 Arten weltweit verbreitet.
Blattspreite +/- gerieft, hellgrün, bis auf die mit Haarbüscheln besetzte Basis kahl, Blattscheide offen, behaart; Ährenrispengräser; Ährchen 3-blütig, zwei basale Blüten steril.
Schon der Name nimmt Bezug auf eine besonders Merkmal, nämlich auf den Cumarin-Geruch des frischen Heus. Typisch für die europäischen Vertreter sind daneben die dreiblütigen, gänzlich von den Hüllspelzen eingefassten Ährchen. Die Deckspelzen der unteren beiden Blüten sind meist begrannt, und nur die oberste Blüte bringt eine Frucht hervor. Die drei Blüten fallen gemeinsam aus den Hüllspelzen heraus. Für die 6 mitteleuropäischen Arten sind neben der Wuchsform und Infloreszenz-Gestalt auch die Begrannung von Bedeutung. Die eigentlichen Ruchgräser besitzen sehr ungleich große Hüllspelzen und fuchsschwanzartig ährenrispige Blütenstände, während die Mariengräser offenere Rispen und mehr oder weniger gleichförmige Hüllspelzen aufweisen. Arten mit vermittelndem Merkmalsbestand und Hybriden sind bekannt, so dass eine Unterscheidung der Ruch- und Mariengräser insgesamt zumindest schwierig ist und von vielen neueren Autoren abgelehnt wird.
Schouten, Y., & Veldkamp, J. F. (1985). A revision of Anthoxanthum including Hierochloë. Blumea, 30(2), 319-351.
Pimentel, M., Sahuquillo, E., Torrecilla, Z., Popp, M., Catalán, P., & Brochmann, C. (2013). Hybridization and long-distance colonization at different time scales: towards resolution of long-term controversies in the sweet vernal grasses (Anthoxanthum). Annals of botany, 112(6), 1015-1030.