Digitaria ciliaris (Retz.) KoelerGlattspelzen-Fingerhirse
Beschreibung
Wie alle Hirsegräser, so ist auch diese Art auf nährstoffreiche, sommerwarme Ruderal- und Segetal-Standorte beschränkt und insbesondere im Saum von Maisfeldern zu erwarten. Aus Deutschland liegen bisher nur wenige Nachweise dieser ursprünglich tropischen Art vor. In der Oberrheinebene scheint sie aber schon etwas weiter verbreitet zu sein. Mit einer weiteren Ausbreitung ist zu rechnen.
Blattspreite beiderseits meist kahl; Ährchen 2,5-3,5 mm lang, obere Hüllspelzen meist länger als 1/2 Ährchen, äußere Deckspelzen bestenfalls spitzenwärts gezähnelt.
Es werden zwei Unterarten unterschieden, nämlich die typische Form und eine Subsp. nubica, deren Präsenz im Südwesten unklar ist. Subsp. ciliaris besitzt mitunter niederliegende, an den Knoten wurzelnde Halme, während Nubica stets büschelig aufrecht ist. Außerdem erreicht bei Nubica die größte Hüllspelze kaum die Hälfte der Ährchenlänge, während sie bei Ciliaris meist länger als das halbe Ährchen ist.
Anmerkungen
Ähnlich ist vor allem die häufige Sanguinalis, die aber meist nicht so wüchsig und +/- behaart ist. In der Rispe stehen bei Ciliaris die Äste häufig separat, sind also nicht wie bei Sanguinalis überwiegend wirtelig genähert. Als weiteres wichtiges Merkmal gilt die Zähnelung der äußeren Spelzen, wo bei Sanguinalis die Nerven meist über die ganze Länge zahnartig kurze Hährchen tragen, während bei Ciliaris (trotz des Namens) bestenfalls gegen die Spitze wenige (1-3-5..) Zähnchen sitzen. Abgesehen davon kann bei beiden Arten randlich zur Fruchtreife ein Fransensaum entwickelt sein.
Neben Ciliaris ist eine Reihe weiterer Arten aus Südeuropa bekannt, deren Ausbreitung z.B. im Gefolge des Mais- und Sorghum-Anbaus früher oder später zu erwarten ist.
Wilhalm, T. (2010). Digitaria ciliaris in Europe. Willdenowia, 39(2), 247-259.
Verloove, F. (2008). Studies within the genus Digitaria Haller (Poaceae, Panicoideae) in southwestern europe. Candollea, 63(2), 227.
Vorkommen
Standorte: Ruderal+Segetal-Standorte
einheimisch in Afrika?; weltweit verschleppt
Verbreitung in Baden-Württemberg: Rheinebene, wo?
Wuchsorte sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto). Herbarbelege sollten angefertigt werden.
Kategorie
Panicoideae, Paniceae, Anthephorinae