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Juncus bufonius L.Kröten-Binse

Familie: Juncaceae



Synonyme

Juncus minutulus


Beschreibung

Die Kröten-Binse ist eine weit verbreitete Art, die vor allem für wechselnasse Standorte charakteristisch ist. Sie kann sich recht schnell aus Samen entwickeln und besiedelt daher auch austrocknende Pfützen und feuchte Äcker. Typisch ist aber auch diese Art für sichernasse Stellen auf Waldwegen. Die meisten Vorkommen liegen daher in den Silikat-Mittelgebirgen, während sie etwa auf der Schwäbischen Alb eher selten ist. Die Art ist ansonsten in Eurasien und Nordamerika weit verbreitet und tritt auf alle anderen Kontinenten verschleppt auf.

einjährig, büschelig; 1-20 cm hoch. Stängel beblättert; Blätter hellgrün, im Querschnitt flach rinnig; zur Blüte- und Fruchtzeit unauffällig und oft schon verwelkt. Blütenstand aufgelockert und stark verzweigt. Blüten vereinzelt. Blütenblätter kaum ungleich lang, alle zugespitzt und etwas länger als die länglich eiförmige Kapsel; 3-6 Staubblätter, Kapsel 2-5 mm lang.

Die große morphologische Variabilität der Kröten-Binse hat verschiedentlich zu Versuchen geführt, hier weitere Taxa zu separieren. Recht nachhaltig hat sich das Taxon Juncus minutulus vor allem in mitteleuropäischen Bestimmungsbüchern etabliert, zumal hier sogar zytogenetische Untersuchungen eine Unterscheidbarkeit nahegelegt hatten. Neuere Untersuchungen mit größeren Stichproben haben aber gezeigt, dass es bei Bufonius nicht nur keinen Zusammenhang zwischen Zytotypen und Morphologie gibt, sondern dass die morphologischen Verhältnisse tatsächlich kontinuierlich sind. Das Taxon Juncus minutulus hat also keine Entsprechung auf biologischer Ebene.
 


Anmerkungen

Die Verwechselungsgefahr von Kröten- und Frosch-Binse wird schon im Namen angedeutet. Die Frosch-Binse ist aber erheblich seltener und am ehesten im Tiefland verbreitet. Der erste Blick sollte im Zweifelsfall darauf liegen, ob die Blüten einzeln stehen, also durch Zweigstrecken deutlich vereinzelt sind, oder ob zumindest der größere Teil der Blüten in Büscheln zu 2-3+ zusammengerückt sind. Letzteres spräche für Ranarius. Ist dann auch der Stängelgrund deutlich gerötet (Ranarius, seltener auch bei Bufonius), sollte man die Lupe heranziehen, um die Blütenblätter zu untersuchen. Sind die inneren nicht deutlich länger als die Kapsel und an der Spitze stumpf, so hat man es mit Ranarius zu tun. Ein Herbarbeleg ist dann dringend erwünscht.

Rooks, F., Jarolimova, V., Zaveska Drabkova, L., & Kirschner, J. (2011). The elusive Juncus minutulus: a failure to separate tetra-and hexaploid individuals of the Juncus bufonius complex in a morphometric comparison of cytometrically defined groups. Preslia, 83(4), 565-589.
 


Vorkommen

Störstellen an Nassstandorten

einheimisch in Mitteleuropa

alle Gebietsteile verbreitet bis zerstreut

keine Belege erforderlich.


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

* (ungefährdet)

Gefährdungseinstufung - Deutschland

* (ungefährdet)