Juncus filiformis L.Faden-Binse
Beschreibung
Die Faden-Binse benötigt zum Gedeihen ungestörte, nährstoffarme Nasswiesen, vor allem auch leicht anmoorige Standorte. Die Art ist ausgesprochen Kalk feindlich und kommt im Südwesten fast nur noch im Schwarzwald und Odenwald vor. Sie ist eine Kennart naturschutzfachlich besonders hochwertiger Biotope. Ansonsten ist die Art im nördlichen Eurasien und Nordamerika weit verbreitet.
rasenbildend; 15-40 cm hoch. Blätter alle grundständig, graugrün, im Querschnitt rundlich, gerillt, ungekammert. Blütenstand locker knäulig; (scheinbar) seitlich am Stängel entspringend. Blütenblätter gleich lang, zugespitzt, so lang wie die eiförmige Kapsel.
Anmerkungen
Die Faden-Binse ist auch vegetativ (zumindest abseits von Meer und Hochgebirge) unverwechselbar. Charakteristisch ist ihr farblicher Winter- und Frühjahrsaspekt. Die Blattspitzen werden dann rostrot, womit die Kolonien oft schon von Weitem zu erkennen.
Im Alpenraum könnte man die Art mit der Arktischen Binse (Juncus arcticus) verwechseln, die alpine Schwemm- und Quellfluren besiedelt. Arcticus ist insgesamt derber mit dickeren Stängeln (2 mm dick, anstelle 1 mm bei Filiformis), größeren und dunkleren Blüten (4-5 mm, anstelle 3 mm).
An der Küste wächst die nah verwandte Baltische Binse (J. balticus) mit locker verzweigten Blütenständen.
Richards, P. W. (1943). Juncus Filiformis L. Journal of Ecology, 31(1), 60-65.
Vorkommen
Nasswiesen, feuchte Heiden, Flachmoore bodensaurer Standorte
einheimisch in Mitteleuropa
Schwarzwald selten bis zerstreut, Odenwald Alpenvorland sehr selten
Wuchsorte abseits der Hauptverbreitungsgebiete sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto).