Juncus gerardii Loisel.Salz-Binse
Beschreibung
Die Salz-Binse ist vor allem an den Küsten verbreitet. Im Binnenland kommt sie nur im Umfeld natürlicher Salzstellen vor, wie sie stellenweise auch im nördlichen Oberrhein-Gebiet und in der Wetterau gibt. Sie wächst dort in salzbeeinflussten Feuchtwiesen, die als Äcker nichts taugen und dementsprechend als ökologisch höchst wertvolle Sonderstandorte oft erhalten geblieben sind. In Baden-Württemberg und der Pfalz ist die Art wahrscheinlich ausgestorben. Die Art ansonsten an den atlantischen Küsten des nördlichen Nordamerikas und Europas (mit Nord- und Ostsee) natürlich verbreitet.
+/- horstbildend; 10-50 cm hoch. Stängel beblättert; Blätter grün, im Querschnitt rinnig; Stängel im Querschnitt rund. Blütenstand aufgelockert; am Stängelende; Tragblätter meist kürzer wie die Spirrenäste. Blütenblätter gleich lang, abgerundet, +/- so lang wie die +/- eiförmige Kapsel.
Anmerkungen
Platthalm-Binse und Salz-Binse sind zwei nah verwandte und sehr ähnliche Arten. Am einfachsten lassen sich die Pflanzen während oder nach der Blüte bestimmen. Bei Compressus sind die Blütenblätter eher hell. Sie sind deutlich kürzer als die Früchte und reichen nicht über deren breiteste Stelle hinaus. Bei Gerardii sind die Blütenblätter dunkelbraun, mit hellerem Mittelfeld und Rändern. Sie reichen dort bis weit über die Mitte der Frucht hinaus. Im Zweifelsfall muss man Staubbeutel oder die Samenlänge messen. Gerardii: Staubbeutel >1 mm, Samen >0,5 mm; Compressus meist deutlich unter diesen Maßen.
Vorkommen
Salzwiesen
einheimisch in Mitteleuropa
Rheinebene ausgestorben
Wuchsorte sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto). Herbarbelege sollten angefertigt werden.