Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen

Juncus tenuis Willd.Zarte Binse

Familie: Juncaceae



Beschreibung

Die Zarte Binse stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde wohl schon im 18. Jahrhundert nach Europa verschleppt. Spätestens Mitte des 19. Jh. kam sie vereinzelt auch schon im Südwesten vor. Heute ist sie praktisch landesweit verbreitet und häufig. Lediglich in den Kalk-Gebieten ist sie seltener. Bevorzugte Standorte sind Forststraßen und ähnliche Verkehrsflächen. In naturnähere Biotoptypen dringt sie kaum vor.

horstbildend; 10-40 cm hoch. Stängel beblättert; Blätter hellgrün, im Querschnitt rinnig. Blütenstand aufgelockert, von mehren Hochblättern weit überragt; am Stängelende. Blütenblätter gleich lang, zugespitzt, +/- so lang wie die eiförmige Kapsel.
 


Anmerkungen

 

Die Art ist unverwechselbar! Aber: Es gibt nah verwandte Formen/ Unterarten/ Arten, die auch schon in Europa gefunden worden sind, nämlich J. anthelatus, J. dichotomus, J. dudleyi. Jedenfalls sollte man beim Fund "irgendwie untypisch" erscheinender Tenuis genauer hinsehen. Der erste Blick sollte der Blattscheidenmündung gewidmet sein. Bei der typischen Tenuis (und Anthelatus) finden sich seitlich der Mündung 2-5 mm lange Öhrchen, bei Dudleyi und Dichotomus nicht. Bei diesen beiden ist der Mündungssaum entweder weißlich häutig (Dichotomus) oder gänzlich "laubig" (Dudleyi). Anthelatus und Tenuis werden anhand von Blütenstandsmerkmalen unterschieden. Die Spirren von Anthelatus sind weit ausgebreitet und die einzelnen Blüten länger gestielt, wobei die längsten äußeren Zweige 30-50 mm lang sind, bei Tenuis dagegen maximal 10-20 mm. Außerdem sollen Hybriden und Zwischenformen vorkommen.

 

Zarte Binse und Platthalm-Binse können an bestimmten Standorten ebenfalls habituell ähnlich sein. Hier schaue man nach dem Stängelquerschnitt und der Form der Blütenblätter.

Verloove, F. (2010). Juncus dichotomus (Juncaceae) in northwestern Italy, a xenophyte new to Europe. Willdenowia, 40(2), 173-178.
 

 


Vorkommen

Ruderalstandorte nicht zu trockener Standorte, Pflasterfugen, Waldwege

Neophyt in Europa; Herkunft Nordamerika

alle Gebietsteile verbreitet bis zerstreut

keine Belege erforderlich.


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

* (ungefährdet)

Gefährdungseinstufung - Deutschland

♦ (nicht bewertet)