Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen

Eintagsfliegen (Ephemeroptera)

Eintagsfliegen sind mit etwas mehr als 110 Arten in Deutschland vertreten, wobei Baden-Württemberg neben Bayern das artenreichste Bundesland darstellt. Stellenweise treten sie in Gewässernähe nach synchronisiertem Massenschlupf in großen, an Schneegestöber erinnernden Schwärmen auf. Die tages- und jahreszeitlichen Flugzeiten sind artspeziefisch.

Eintagsfliegenlarven leben in Süßwasser. Sie ernähren sich vom Algenbelag von Steinen oder Wasserpflanzen oder organischen Schlammteilchen. Die Atmung erfolgt bei jungen Larven durch Hautatmung, später mit Tracheenkiemenblättern an den Seiten des Hinterleibs. Ihre Körper zeigen eine Anpassung an verschiedene Wassertypen und Lebensweisen. Schlamm bewohnende Arten langsam fließender oder stehender Gewässern und besitzen zum Bohren und Graben geeignete Mundwerkzeuge und Vorderbeine. Frei schwimmende Arten sitzen bevorzugt auf Wasserpflanzen. Sie besitzen als Schwimmorgane spezielle Schwimmborsten. Manche können auch Wasser in den Enddarm aufnehmen und sich durch Auspressen vorwärts bewegen. Abgeplattete Larven finden sich in schnell fließenden Gewässern unter Steinen. Über den Gewässerboden kriechende Formen sind häufig mit Schlamm getarnt. Im Gegensatz zu den übrigen Insekten gibt es bei den Eintagsfliegen nach dem Larvenstadium zwei geflügelte Stadien, die Subimago und die Imago. Die Subimago lässt sich anhand der milchig getrübten Flügel gut von der Imago mit ihren klaren, durchsichtigen Flügeln unterscheiden. Die Verwandlung der Eintagsfliegenlarven zur Subimago erfolgt meist in den Abendstunden. Die weitere Häutung zum geschlechtsreifen Tier folgt ja nach Art schon nach wenigen Minuten bis etwa 30 Stunden. Die Lebensdauer beträgt anschließend wenige Stunden bis etwa 3 Wochen, wobei die Männchen meist direkt nach der Paarung versterben. Weibchen beginnen nach der Paarung mit der Eiablage. Beide Geschlechter haben verkümmerte Mundwerkzeuge und nehmen keine Nahrung mehr auf (Bellmann 2009; Engelhardt 2008; Klausnitzer 2011, Dettner & Peters 1999)