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Heuschrecken (Orthoptera)

Heuschrecken (Orthoptera) sind eine Ordnung der Insekten. Sie sind zumeist leicht an den zu kräftigen Sprungbeinen ausgebildeten Hinterbeinen zu erkennen. Die Vorderflügel sind in der Regel derber als die gefalteten Hinterflügel, teilweise sind die Flügel aber auch reduziert oder fehlen ganz. Heuschrecken besitzen kräftige, beißende Mundwerkzeuge. Männchen sind in den meisten Fällen kleiner als Weibchen, besitzen aber im Normalfall größere Flügel. Heuschrecken gehören zu der Gruppe der Insekten, die eine unvollständige Entwicklung auszeichnet, ihre Jungtiere sehen also beinahe wie ausgewachsene Exemplare aus. Lediglich die Flügel sind nur als Anlagen zu sehen. Die Mehrheit der etwas mehr als 60 in Baden-Württemberg vorkommenden Heuschreckenarten gilt als gefährdet. Einige sind dagegen sehr häufig und aufgrund ihrer Größe oder ihres Gesangs durchaus auffällig.

Heuschrecken werden in zwei gut unterscheidbare Gruppen aufgeteilt, in die Langfühlerschrecken (Ensifera) und in die Kurzfühlerschrecken (Caelifera). Langfühlerschrecken lassen sich, wie der Name schon sagt, anhand der Länge der Fühler gut erkennen. Diese sind mindestens so lang, meistens aber länger als der Köper. Eine Ausnahme bildet hier lediglich die Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa). Weiterhin für viele Arten der Langfühlerschrecken kennzeichnend ist das Gehörorgan, das sich, falls vorhanden, an den Schienen der Vorderbeine befindet. Der der innerartlichen Kommunikation dienende Gesang wird durch ein Aneinanederreiben der Vorderflügel erzeugt. Weibchen besitzen zudem meist eine deutlich sichtbare Legeröhre. Die Eier werden in den Boden, morsches Holz oder in Rinde abgelegt und überwintern in diesem Stadium teilweise mehrmals. Langfühlerschrecken ernähren sich räuberisch und / oder von Pflanzen. Langfühlerschrecken

Die Fühler der Kurzfühlerschrecken sind dagegen deutlich kürzer als der Körper. Das Gehörorgan befindet sich seitlich am 1. Segment des Hinterleibs. Der Gesang wird erzeugt, indem die Hinterbeinschenkel an einer Ader des Vorderflügels entlang geschabt werden. Gelegentlich werden auch mit den Mundwerkzeugen Laute erzeugt. Zu den Kurzfühlerschrecken gehören auch einige Arten, die zu Massenvermehrungen in der Lage, und daher vom Altertum bis heute von hoher ökonomischer Bedeutung sind (Heuschreckenplage).