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Eragrostis albensis H. ScholzElbe-Liebesgras

Familie: Poaceae



Synonyme

Eragrostis imberbis ?, Eragrostis pectinacea auct.


Beschreibung

Das Elbe-Liebesgras wurde zunächst Ende des 20. Jh. als Neo-Endemit (als neu entstandene, lokale Art) Ost-Deutschlands beschrieben. Bald fand man heraus, dass dieser Typ auch im Westen, meist fälschlich als Multicaulis bestimmt, weiter verbreitet ist. Mittlerweile scheint es so zu sein, dass es sich um eine tatsächlich weit verbreitete asiatische Art (E. imberbis) handelt, die sich über Ost-Europa nach Westen geschlichen hat. Die Standortspräferenzen sind ansonsten wie beim Kleinen Liebesgras, das häufig mit ihm vergesellschaftet ist und mitunter sogar verdrängt wird.

Ligula und Rispenast-Achseln mit Haarbüschel; untere Rispenäste einzeln, rau; Ährchen 3-8-blütig.


Anmerkungen

E. albensis gehört zur sehr vielgestaltigen, vorwiegend asiatischen Verwandtschaft des Behaarten Liebesgrases (E. pilosa). Wie bei E. multicaulis ist der unterste Rispenzweig meist einzeln oder zu zweit, aber rau. Die Spreitenbasis und die Rispenzweigachseln sind zudem bei Albensis mit feinen, längeren Haaren besetzt. Auch Pilosa ist sehr ähnlich, besitzt aber 3-4 untere Rispenäste, zudem etwas kürzere Spelzen (nicht über 1,5mm, gegenüber bis zu 2mm bei Albensis) und +/-glatte Rispenäste, gegenüber den dicht rauzähnigen bei Albensis (bzw. Imberbis). Ebenfalls ähnlich ist die sich gleichfalls von Osten her ausbreitende E. amurensis, die bei gleicher Gestalt wie Pilosa zusätzlich die knopfförmigen Drüsen aufweist wie E. minor.

Seregin, A. P. (2012). Taxonomic circumscription and distribution of a glandular Eurasian entity from the Eragrostis pilosa complex (Poaceae). Phytotaxa, 52(1), 8-20.

Hohla, M. (2013). Eragrostis amurensis, Euphorbia serpens und Lepidium latifolium–neu für Oberösterreich sowie weitere Beiträge zur Flora Österreichs. Stapfia, 99, 35-51.

Scholz, H., & Ristow, M. (2005). Neue Nachrichten über die Gattung Eragrostis (Gramineae) in Mitteleuropa. Verh. Bot. Ver. Berlin Brandenburg, 138, 15-29.


Vorkommen

Standorte: Ruderal-Standorte, Ufer

Neophyt in Mitteleuropa; Herkunft Asien?

Verbreitung in Baden-Württemberg: alle Gebietsteile selten bis zerstreut, unbeständig

Wuchsorte sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto). Herbarbelege sollten angefertigt werden.

 


Kategorie

Chloridoideae, Eragrostideae, Eragrostidinae


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

♦ (nicht bewertet)

Gefährdungseinstufung - Deutschland

♦ (nicht bewertet)