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Bombus sylvarum (Linnaeus, 1761)Bunte Hummel, Waldhummel




Beschreibung

Frische Exemplare der Bunten Hummel sind leicht an der kontrastreichen Färbung zu erkennen. Das Bruststück (Thorax) ist hellgrau bis hell gelblichgrau behaart. Die Oberseite des Thorax, das Mesontum, ist mittig auf einer nahezu kreisrunden Fläche grauschwarz behaart. Das Abdomen trägt auf den Segmenten 1-3 schwarze, an den Rändern gelblichgraue, die letzten Segmente orangefarbene Binden. Dieses Färbungsmuster tritt in beiden Geschlechtern auf.

Königinnen erreichen Körpergrößen von 16-18mm, die Arbeiterinnen durchschnittlich 10-15mm und die Männchen 12-14mm (Hagen, Eberhard von, 2003).


Anmerkungen

Die Bunte Hummel nistet sowohl unterirdisch in Hohlräumen (zum Beispiel alte Mäusenester) oder oberirdisch unter Moospolstern oder Grashorsten. Die Völker erreichen im Sommer Volksstärken von durchschnittlich 120 bis 150 Arbeiterinnen (Hagen, Eberhard von, 2003).

Wie die meisten eher langrüssligen Hummelarten zählt Bombus sylvarum zu den Pocketmakern. Das bedeutet, dass Pollen und Nektar in speziellen Taschen um die eigentlichen Larvenzellen herum gebaut werden, aus denen sich die Larven selbstständig mit Nahrung versorgen.

Die Bunte Hummel bevorzugt als Pollen und Nektarquellen Pflanzenarten wie Klee, Wicken, Taubnesseln, Natternkopf oder Flockenblumen. Ist aber insgesamt gesehen nicht besonders wählerisch.

Bombus sylvarum wurde vom "Kuratorium Wildbiene des Jahres" zur "Wildbiene des Jahres 2016" gekürt.


Phänologie

Überwinternde Königinnen ab April.

Arbeiterinnen ab Mai bis in den Oktober hinein.

Männchen und Jungköniginnen meist ab August bis Oktober.


Vorkommen

Bombus sylvarum bevorzugt offenes Gelände wie blütenreiche, eher magere Wiesen, Magerrasen, extensiv genutzte Weideflächen und kommt teilweise auch im eher ländlichen Siedlungsbreich in Gärten vor. Der bis 2015 überwiegend gebräuchliche deutsche Trivialname "Waldhummel" war daher irreführnd - obgleich es eine Übersetzung des wissenschaftlichen Namens (lat. silva = Wald) ist, denn im Wald kommt diese hübsche Art nicht vor (Scheuchl, E., Schwenninger, H. R., 2015).

Im Norden und Nordwesten Deutschlands ist die Bunte Hummel zum Teil extrem selten und fehlt insbesondere in der norddeutschen Tiefebene nahezu völlig.


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

V (Vorwarnliste)

Gefährdungseinstufung - Deutschland

V (Vorwarnliste)


Gemeldete Funde


Publikationen

Hagen, Eberhard von (2003): Hummeln. Buch. Fauna-Verlag, Nottuln.

Scheuchl, Erwin und Schwenninger, H. R. (2015): Kritisches Verzeichnis und aktuelle Checkliste der Wildbienen Deutschlands (Hymenoptera, Anthophila) sowie Anmerkungen zur Gefährdung. Entomologischer Verein Stuttgart e.V., Stuttgart. 50 (1):