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Vespa crabro Linnaeus, 1758Hornisse




Beschreibung

Königinnen erreichen eine Körpergröße von etwa 25-35mm, Arbeireinnen 18-25mm und die Männchen 21-28mm (Witt, 2009).

Der Thorax ist schwarz mit rotbrauner Zeichnung. meist laufen zwei rotbraune, "v-förmig" angeordnete Streifen vom Vorderrand nach hinten. Der Hinterleib ist schwarz-gelb, nur das erste Tergit ist überwiegend rotbraun gefärbt.


Anmerkungen

Sozial, staatenbildend. Papiernester in Baumhöhlen, auch in Dachstühlen, Scheunen, Rollladenkästen). Die überwinternden (oft unter loser Borke - siehe Fotos unten) Jungköniginnen beginnen etwa ab Ende April / Anfang Mai mit dem Nestbau - dem Grundstein für einen neuen Staat. Wie bei allen sozial lebenden Hautflüglern verlässt die Königin nach dem Schlupf der ersten Arbeiterinnen nicht mehr das Nest, sondern widmet sich nun ganz dem Eierlegen. Von nun an sorgen die Arbeiterinnen für den Weiterbau am Nest und die Versorgung der Brut - und natürlich ihrer Stockmutter. Um genügend Nahrung für die heranwachsenden Larven herbei zu schaffen, sind die Arbeiterinnen unermüdlich auf der Jagd, sogar nachts. Das Beutespektrum umfasst nahezu alle größeren Insekten - auch andere Wespen und insbesondere Honigbienen. Meist wird jedoch nur das Bruststück der Beute zurück ins Nest gebracht und verwertet. Die übrigen Teile bleiben zurück am "Tatort" und sind willkommene Nahrung für Ameisen.

Es geistern ja seit Jahrzehnten wahre Horrorgeschichten über Hornissen durch die Köpfe der Bevökerung. Sie seien sehr angriffslustig, aggressiv, greifen immer in Massen an und schon fünf Stiche können einen Menschen töten. Damit muss einfach mal Schluss sein! Hornissen sind außerhalb ihres Nestbereichs (etwa ein Umkreis von fünf Metern um das Nest) geradezu friedfertige Tiere, werden niemals "lästig" und um einen gesunden, erwachsenen Menschen zu töten, sind schon eher Massenstiche von mehreren hundert Individuen (das gilt auch für alle übrigen Wespen- und Bienenarten) nötig. Als Ausnahme davon natürlich Allergiker, Säuglinge oder, wenn Stiche im Hals- oder Rachenbereich erfolgen - dann kann die einsetzende Schwellung zur Erstickung führen. Das Gift der Hornisse ist nicht stärker als das der anderen Wespenarten oder der Honigbiene, nur meist schmerzhafter. Das liegt aber einzig daran, dass der Stachel einer Hornisse länger ist und somit in tiefere Hautschichten eindringen kann.


Phänologie

Überwinternde Jungköniginnen sind meist ab April aktiv und suchen nach geeigneten Neststandorten.

Erste Arbeiterinnen können ab Mai, die ersten Männchen und Jungköniginnen der neuen Generation können ab etwa August beobachtet werden. Im Herbst beginnt dann das Absterben des Volks. Einzelne Arbeiterinnen und Jungköniginnen sind noch bis zu den ersten Frösten zu sehen.


Vorkommen

Lichte Wälder, Streuobstwiesen, Gärten und Parks mit altem Baumbestand - auch im Siedlungsbereich.

Vespa crabro ist in ganz Deutschland verbreitet.


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

* (ungefährdet)

Gefährdungseinstufung - Deutschland

* (ungefährdet)


Gemeldete Funde


Publikationen

Rolf Witt (2009): Wespen. Vademecum Verlag, Oldenburg.