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Aglais io (Linnaeus, 1758)Tagpfauenauge




Beschreibung

Vorderflügeloberseite bräunlich rot mit schwarzen Flecken am Vorderrand und großem Augenfleck; Hinterflügeloberseite bräunlich rot mit grau und schwarz umrandeten blauen Augenfleck; Flügelunterseite grau braun, erinnert an Baumrinde.


Anmerkungen

Das Tagpfauenauge gilt als Binnenwanderer. Der Wandertrieb scheint jedoch nicht allzu stark ausgebildet zu sein. Fest steht, dass frisch geschlüpfte Tiere ihren Schlupfort verlassen und einige Kilometer weiter ziehen. Daher kann man die Falter oftmals auch fernab jener Plätze vorfinden, an denen die Nahrungspflanzen ihrer Raupen wachsen. Solche Zerstreuungsflüge gelten nicht als Wanderung im eigentlichen Sinn, welche es aber auch gibt. Gerade in Jahren, in denen das Tagpfauenauge sehr häufig ist, kann man zuweilen kleinere Schwärme oder hintereinander her fliegende „Ketten“ von Faltern beobachten, die zielstrebig in eine Richtung ziehen (Lepiforum 2018).

Der Falter überwintert in Höhlen, Stallungen, ungeheizten Häusern, Kellerräumen, größeren Vogel-Nistkästen u. ä. und erscheint im Vorfrühling als einer der ersten Tagfalter des Jahres. Diese Tiere können, je nach Wetter und Klima, bis in den Juni hinein beobachtet werden. Die Weibchen beginnen erst spät, Ende April oder im Mai, mit der Eiablage. Daher erscheinen ihre Nachkommen meist erst im Juli und fliegen den Sommer über. In wärmeren Jahren und Gebieten wird auch noch eine 2. Generation ausgebildet, die dann ab etwa Ende August bis in den Oktober hinein fliegt. Das Verbreitungsgebiet dieser 2. Gen. hat sich in den letzten Jahren in Mitteleuropa beträchtlich nach Norden und ins Gebirge ausgeweitet. Die 2. Gen. ist aber in der Regel nicht vollständig, denn ein Teil der Falter zieht sich schon sehr frühzeitig in Verstecke zurück, um dort zu überwintern. Dennoch kann es vereinzelt vorkommen, dass die 2. Gen. auch noch einmal Eier legt, so dass Raupen bis in den November gefunden werden können. Dieser 3. Gen. gelingt nördlich der Alpen der Falterschlupf i.d.R. jedoch nicht mehr (Hensle & Rodeland/Lepiforum 2018).

Die Raupen fressen an der Großen Brennnessel (Urtica dioica), selten auch einmal an Hopfen (Humulus lupulus). Die Raupen leben bis zur letzten Häutung gesellig auf einem Gespinst (Hensle & Rodeland/Lepiforum 2018).


Phänologie

von frühem Frühling bis Oktober


Vorkommen

Der Falter kann fast überall angetroffen werden und findet sich auch gerne an Gartenblumen. Das Weibchen legt die Eier in Klumpen, vorzugsweise an etwas feuchter, sonnig bis halbschattig stehende Brennnesseln ab. Daher finden sich die Raupen vorzugsweise an in Gräben oder an Gewässern wachsenden Brennnesseln (Lepiforum 2018).


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

* (ungefährdet)


Gemeldete Funde


Publikationen

Ebert, G., Hofmann, A., Karbiener, O., Meineke, J.-U., Steiner, A. & Trusch, R. (2008): Rote Liste und Artenverzeichnis der Großschmetterlinge Baden-Württembergs (Stand: 2004). LUBW Online-Veröffentlichung,

Lepiforum e.V. (2018): Lepiforum: Bestimmung von Schmetterlingen (Lepidoptera) und ihren Präimaginalstadien. http://www.lepiforum.de/.