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Libellula depressa Linnaeus, 1758Plattbauch




Beschreibung

Hinterleib kurz und breit, bei frisch geschlüpften Exemplaren kräftig gelbbraun, bei den Männchen Umfärbung nach hellblau, bei den Weibchen nach braun mit gelben Flecken; Basis aller Flügel mit schwarzbraunen Flecken (Sternberg & Buchwald 2000).


Anmerkungen

Der Plattbauch ist eine der häufigsten Libellenarten und ist trotz des eher plumpen Aussehens ein guter Flieger. Er ist in der Lage längere Strecken im Segelflug zurückzulegen, eine Fähigkeit, die der Familie der Segellibellen zu ihrem Namen verhalf. An neu entstandenen Gewässern ist er häufig eine der ersten Libellen und gilt damit als Pionierart. Auf der Jagd sitzt er gerne, sich nur mit Mittel- und Hinterbeinen festhaltend und den Kopf ständig hin und her bewegend, auf exponierten Halmen, Ästen oder Steinen. Nach der Paarung kann man Weibchen dabei beobachten, wie sie ihre Eier über flachen Wasserstellen entweder abwerfen oder an an der Oberfläche treibenden Pflanzen bzw. pflanzlichem Material ablegen. Die Männchen bewachen dabei die von ihnen begatteten Weibchen für einige Zeit. Die Larven sind wärmeliebend und halten sich gerne in der Flachwasserzone meist gut getarnt mit Schlamm und Detritus auf dem Bodengrund auf. Untereinander verhalten sie sich wenig kannibalistisch, ansonsten wird alles gefressen, was sie überwältigen können. Sie überstehen ein vorübergehendes Trockenfallen oder Durchfrieren der Gewässer problemlos, können sogar, auf der Suche nach neuen Gewässern, außerhalb von Gewässern umherwandern. Auch gegenüber Wasserverschmutzung sind sie relativ unempfindlich, da sie Schwermetalle in die Kutikula einlagern und so physiologisch unschädlich machen können. Zum Schlupf, der bei einer Population eines Gewässers in der Regel synchronisiert erfolgt, erklettern sie senkrechte Gegenständen am Ufer (Sternberg & Buchwald 2000).


Phänologie

April bis Juli, selten August (Sternberg & Buchwald 2000).


Vorkommen

pflanzenarme, ausdauernde oder zeitweise trockenfallende, flache Gewässer der Kies-, Lehm oder Tongruben, sommertrockene Flutmulden von Fließ- und Stillgewässern, auch gut besonnte Gartenteiche; Jagdhabitat sonnige Lichtungen, Wegränder oder lichte Strauch- und Baumbestände (Sternberg & Buchwald 2000).


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

* (ungefährdet)

Gefährdungseinstufung - Deutschland

* (ungefährdet)


Gemeldete Funde


Publikationen

Sternberg, Klaus & Buchwald, Rainer (2000): Die Libellen Baden-Württembergs. Band 2: Großlibellen (Anisoptera). Ulmer, Stuttgart.