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Cupido argiades (Pallas, 1771)Kurzschwänziger Bläuling




Beschreibung

Hinterflügel mit einem kleinen Schwänzchen; Flügeloberseiten der Männchen blau, schwarz und weiß umrandet, bei Weibchen dunkelblau, über dunkel-violett bis dunkel olivgrün und weißem Rand, im hinteren Bereich der Hinterflügel mit helleren, organgenen Flecken; Vorderflügelunterseite hellblau mit mehreren kleinen schwarzen und zwei etwas größeren orangenen Flecken.


Anmerkungen

Der Falter bildet in Mitteleuropa drei bis vier Generationen aus, die von April bis September fliegen. Die 3. Gen. im August ist meist die mit Abstand häufigste. Das Weibchen legt seine Eier an die Blütenknospen, bzw. an noch junge Blüten und an unmittelbar benachbarte junge Blätter. Die Raupe häutet sich drei Mal, sie ernährt sich überwiegend von Blüten und jungen Früchten. Die Raupe, die von der letzten Generation abstammt, überwintert voll ausgewachsen und verpuppt sich im nächsten Frühjahr ohne weitere Nahrungsaufnahme.

Die wichtigste Eiablagepflanze ist in Mitteleuropa der Rotklee (Trifolium pratense). Daneben haben auch Hornklee (Lotus corniculatus), Sumpfhornklee (Lotus uliginosus), Hopfenklee (Medicago lupulina) und Luzerne (Medicago falcata und M. sativa) eine lokal größere Bedeutung. Nach starker Vermehrung und damit einhergehender Abwanderung werden zudem auch noch eine Reihe anderer Leguminosen, jedoch keineswegs alle, belegt. Die typischen Pflanzen magerer Halbtrockenrasen werden grundsätzlich gemieden. Wenn hier auch Hornklee wächst, wird dieser mangels Frühjahrsmahd rasch von anderen Pflanzen überwuchert, sodass die Weibchen ihn dort nicht belegen. Daher tritt die Art hier meist nur zugewandert auf; in solchen Jahren legen die Weibchen kurzzeitig an Bunter Kronwicke (Coronilla varia) ab. Wenn an eutrophierten Stellen Rotklee oder Luzerne wächst, werden jedoch auch Trockenrasen zum Habitat der Art. Und wo auf Sandmagerrasen oder Volltrockenrasen Hornklee an offenen Stellen anflugbegünstig steht, auch diese. Selbst auf überdüngten Fettwiesen und auf Kleefeldern legen zugewanderte Weibchen zuweilen Eier ab. Nur haben die Raupen dort, wegen der zu kurzen Schnittfolge, keine Chance ihre Entwicklung abzuschließen (Hensle/ Lepiforum 2018).


Phänologie

April bis September


Vorkommen

Der Kurzschwänzige Bläuling ist ein Binnenwanderer. In Mitteleuropa übersteigt der Kurzschwänzige Bläuling nur selten über 500 m. Lediglich einzelne zugewanderte Exemplare können auch in größeren Höhen angetroffen werden und dort den Sommer über eine kurzlebige Population bis in über 800 m ausbilden. An sein Habitat stellt er nur geringe Ansprüche, er fliegt zumeist auf offenem Grasland mit klimatisch begünstigten Wiesen. Es werden sowohl Feuchtwiesen, mesophile Fettwiesen, gestörte, eutrophierte Halbtrockenrasen wie auch nicht bewirtschaftete Volltrockenrasen genutzt. Ruderale Stellen, ungemähte Gräben, Straßenböschungen, ja selbst Bolzplätze können Heimat einer Population sein (Lepiforum 2018).


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

V (Vorwarnliste)


Gemeldete Funde


Publikationen

Ebert, G., Hofmann, A., Karbiener, O., Meineke, J.-U., Steiner, A. & Trusch, R. (2008): Rote Liste und Artenverzeichnis der Großschmetterlinge Baden-Württembergs (Stand: 2004). LUBW Online-Veröffentlichung,

Lepiforum e.V. (2018): Lepiforum: Bestimmung von Schmetterlingen (Lepidoptera) und ihren Präimaginalstadien. http://www.lepiforum.de/.