Festuca stricta subsp. trachyphylla (Hack.) Patzke ex PilzRaublättriger Steif-Schafschwingel
Synonyme
Festuca brevipila, F. trachyphylla
Beschreibung
Der Raublättrige Schafschwingel ist neben dem Hart-Schwingel die verbreitetste Art und wächst an vielen trocken-sonnigen Standorten. Der Status der Vorkommen ist aber oft unklar, da die Art auch in Ansaaten verwendet wird ("Mecklenburger Schafschwingel"). Über die Verbreitung der Unterarten ist wenig bekannt. Offensichtlich ist aber Trachypylla (F. brevipila) die dominierende Form und zumindest in den Sandgebieten auch heimisch, während Sulcata (F. rupicola) nur regional aus den Kalk-Gebieten (Ostalb, Tauberregion) angegeben wurde, was aber ein Kartierungsartefakt sein könnte.
dicht horstig; Blätter dunkelgrün-graugrün, relativ dick, überwiegend (sehr) rau; Seitenflächen gewölbt oder flach, trocken +/-hohlwangig; Blatthöhe 0,7-1,2 mm, oberseits 3-7 Rippen, 4-8 Furchen; Sklerenchym unregelmäßig geschlossen oder getrennt in Gruppen, v.a. am Blattrand und entlang der Mittelrippe (unten); 9-11 Leitbündel; Blattscheiden meist flaumhaarig; Rispe locker, +/- ausgebreitet, gewöhnlich etwas nickend, Rispenäste aufrecht, meist 1-fach verzweigt; Ährchen 5-7-blütig, 6-8 mm lang; Deckspelzen 4-6 mm lang, auch auf der Fläche meist dicht behaart, kurz begrannt; Granne 2-3 mm.
Die Behaarungsmerkmale sind sehr variabel. Als typisch gelten Blätter mit durchgehend rauen Spreiten und kurzhaarigen Scheiden. Oft genug sind aber auch nur die äußeren Blätter behaart und die jüngeren +/- kahl und glatt. Die Verwendung der "Mecklenburger Landsorte" und ihre weite Verbreitung als Ansaat an gut zugänglichen Standorten dürfte zudem ein einheitlicheres Merkmalsbild vermitteln, als tatsächlich vorhanden ist.
Der Typ ist hexaploid (6x=2n=42).
Anmerkungen
Ssp. sulcata ist nur schwer unterscheidbar und mit seinen Maßen am unteren Rand der Variationsbreite von Trachyphylla angesiedelt. Als "besseres" technisches Unterscheidungsmerkmal gelten die tendenziell schmaleren Blätter von Sulcata mit meist nur 5 statt 7-9 Leitbündeln.
Wilkinson, M. J., & Stace, C. A. (1988). The taxonomic relationships and typification of Festuca brevipila Tracey and F. lemanii Bastard (Poaceae). Watsonia, 17, 289-299.
Arndt, S. (2008). Novelties in the Festuca valesiaca group (Poaceae) from the central Alps. Plant systematics and evolution, 271(3-4), 129-142.
Vorkommen
Standorte: (Sand-) Mager-Trocken-Grasland
einheimisch in Mitteleuropa
Verbreitung in Baden-Württemberg: alle Gebietsteile selten bis zerstreut
Wuchsorte sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto). Herbarbelege sollten angefertigt werden.
Kategorie
Pooideae, Poeae, Loliinae