Festuca valesiaca Schleich. ex GaudinWalliser Schafschwingel
Synonyme
Festuca pulchra, F. pseudovina
Beschreibung
Der Walliser Schafschwingel ist eine Art der eurasischen Steppen und erreicht in Mitteleuropa mit einigen Arealsplittern die Westgrenze seiner Verbreitung. Teilareale liegen in den inneralpinen Trockentälern (Wallis, Alpenrhein) und in Rheinhessen. Mit diesem in Zusammenhang stehen auch die Vorkommen auf Sandstandorten am nördlichen Oberrhein, namentlich bei Mannheim und an der Weschnitzmündung (wo noch?).
dicht horstig; Blätter blaugrün, relativ dünn, +/- rau; Seitenflächen +/- flach, trocken hohlwangig; Blatthöhe 0,3-0,6 mm, oberseits +/- 3 Rippen, 4-6 Furchen; Sklerenchym getrennt in Gruppen, v.a. am Blattrand und entlang der Mittelrippe (unten); 5 Leitbündel; Blattscheiden kahl; Rispe locker, +/- ausgebreitet; Ährchen 3-6-blütig, 6-8 mm lang; Deckspelzen 3-5 mm lang, kurz begrannt; Granne 0,5-2 mm.
Der Typ ist diploid (2x).
Anmerkungen
Die Art zählt zu den vier "klassischen" Schafschwingel-Arten (neben Hart-, Schaf-, Bleich-Schwingel) und ist aufgrund ihrer silbergrasähnlichen dünnen, trocken hohlwangigen Blätter ziemlich unverwechselbar. Die Abtrennbarkeit einer je nach Autor ruderalen oder salztoleranten Variante gleichen Cytotyps als F. v. ssp. parviflora (=F. pulchra, F. pseudovina) ist zweifelhaft, auf die Verbreitung derartiger Formen mit kurzer Granne (max. 1/3 so lang wie Deckspelze, im Ggs. zu ssp. valesiaca mit 1/2 wie Deckspelze), etwa entlang von Straßen, aber jedenfalls zu achten.
Arndt, S. (2008). Novelties in the Festuca valesiaca group (Poaceae) from the central Alps. Plant systematics and evolution, 271(3-4), 129-142.
Vorkommen
Standorte: (Sand-) Mager-Trocken-Grasland
einheimisch in Mitteleuropa
Verbreitung in Baden-Württemberg: bisher kaum bekannt; wohl um Mannheim
Wuchsorte sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto). Herbarbelege sollten angefertigt werden.
Kategorie
Pooideae, Poeae, Loliinae