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Anax imperator Leach, 1815Große Königslibelle




Beschreibung

Brustabschnitt grün ohne schwarze Binden; Hinterleib der Männchen blau mit schwarzem Längsband mit Auswüchsen; Hinterleib der Weibchen anfangs grün, später Umfärbung nach blau; Augen blaugrün; Körperlänge bis 8 cm, Flügelspannweite bis 11 cm (Sternberg & Buchwald 2000).


Anmerkungen

Die Große Königslibelle, die größte einheimische Libelle, gilt als einer der besten Fluginsekten in unseren Breiten. Sie neigt zu Massenschlüpfen und kann auf diese Weise in neu entstandenen Habitaten schnell die dominante Art darstellen. Als wärmeliebende Art, die insbesondere stille bis langsam fließender Gewässertypen besiedelt, profitierte sie im 20. Jahrhundert von der Zunahme von Abbaugewässern (Baggerseen und Kiesgruben). Bevorzugt werden zudem trübe Gewässer, da sich diese schneller aufwärmen. Weiterhin ist ein gewisser Bestand an Wasserpflanzen notwendig, da Weibchen ihre Eier in Pflanzenstengel oder auf die Oberseite schwimmender Substrate ablegen. Nach ca. 22-26 Tagen schlüpfen die Larven und entwickeln sich bis zum Winter. Im Folgejahr setzt sich die Entwicklung der Larven fort. Sind sie bis zu einem Stichtag im letzten Larvenstadium angelangt, können sie die Entwicklung vollenden. Andernfalls legen sie eine sogenannte Eudiapause ein, überwintern erneut, um sich im anschließenden Frühjahr zum Vollinsekt zu verwandeln. Die Larvalentwicklung dauert demnach je nach Temperaturen zwischen 1 und 2 Jahren. Die sehr lebhaften und gefräßigen Larven verstecken sich zwischen Wasserpflanzen. Als Beute kommen neben Wasserflöhen, einer Vielzahl von Insektenlarven, darunter auch Artgenossen, sogar Kaulquappen, Schnecken, Fischbrut und Fischlaich in Frage. Zum Schlupf klettern sie an senkrechten Gegenständen aus dem Wasser (Sternberg & Buchwald 2000).

Die Große Königslibelle steht in direkter Konkurrenz zu Mosaikjunger-Arten (Aeshna spp.), nur sehr selten findet man beide in einem geeigneten Habitat. Auch weiteren Libellen gegenüber verhalten sich besonders Männchen der Großen Königslibelle sehr aggressiv. Sie stellen auch einen Teil ihres Nahrungsspektrums dar, das ansonsten aus Fliegen und Mücken und weiteren Fluginsekten besteht, die nach dem Ergreifen rasch verzehrt werden (Sternberg & Buchwald 2000).


Phänologie

Mai bis September; stark von der Temperatur abhängig (Sternberg & Buchwald 2000).


Vorkommen

Baggerseen, Kiesgruben, größere Weiher und Teiche; Jagdhabitat entlang von Waldrändern, Hecken oder Waldschneisen (Sternberg & Buchwald 2000).


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

* (ungefährdet)

Gefährdungseinstufung - Deutschland

* (ungefährdet)


Gemeldete Funde


Publikationen

Sternberg, Klaus & Buchwald, Rainer (2000): Die Libellen Baden-Württembergs. Band 2: Großlibellen (Anisoptera). Ulmer, Stuttgart.