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Platycnemis pennipes (Pallas, 1771)Blaue Federlibelle




Beschreibung

Schienen der Mittel- und Hinterbeine beider Geschlechter flächig verbreitert und mit langen Borsten; Brustbereich mit zwei breiten, schwarzen, zusammenlaufenden Streifen; Hinterleib mit altersabhängig mehr oder weniger stark ausgeprägter schwarzer Zeichnung, Grundfarbe der Männchen hellblau, im Brustbereich Richtung hellgrün; Grundfarbe der Weibchen cremefarben bis grünlich (Sternberg & Buchwald 1999).


Anmerkungen

Die Blaue Federlibelle gilt als ein schlechter, langsamer Flieger und als reiner Ansitzjäger. Sie ist ein Spätaufsteher, die erst nach längerem Sonnenbad aktiv wird. Häufig kann man Tiere beobachten, denen Beine fehlen. Diese brechen leicht an einer Sollbruchstelle ab, wenn die Tiere ungeschickt angefasst werden oder sie sich in Spinnennetzen verfangen. Selbst beim Schlupf scheinen schon Beine verloren zu gehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Libellenarten besetzen die Männchen keine Territorien. Nach der Paarung finden sich meist mehrere Pärchen ein, um in Gesellschaft Eier abzulegen. Dies soll die Gefahr für einzelne Paare minimieren gefressen zu werden. Die Eier werden knapp unter der Wasseroberfläche in pflanzliches Gewebe eingestochen. Nur gelegentlich tauchen Weibchen dabei komplett unter. Die Larven der Blauen Federlibelle sind häufig schlammverkrustet, halten sich aber nicht im Schlamm eingegraben auf. Dank ihrer Tarnung und ihrer trägen Fortbewegung werden sie von Fischen meist übersehen. Sie sind damit oft die einzigen Libellenlarven, die in intensiv bewirtschafteten Fischzucht- und Angelteichen überleben können. In Bezug auf andere, agilere Libellenarten gelten sie aber als kunkurrenzschwach (Sternberg & Buchwald 1999).

Die Blaue Federlibelle gilt in Baden-Württembergs zwar als häufig, scheint aber seltener zu werden. Die Gründe hierfür sind vielfältig, z.B. verschwinden viele geeignete Habitate oder werden derart verändert, dass sie für die Blaue Federlibelle keinen geeigneten Lebensraum mehr darstellen. Die Blaue Federlibelle ist gemäß Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt (Sternberg & Buchwald 1999).


Phänologie

April bis September, selten länger (Sternberg & Buchwald 1999).


Vorkommen

Stehende bis langsam fließende, kleine bis große Gewässer und Flüsse mit sonnenreichen Uferpartien (Sternberg & Buchwald 1999).


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

* (ungefährdet)

Gefährdungseinstufung - Deutschland

* (ungefährdet)


Gemeldete Funde


Publikationen

Sternberg, Klaus & Buchwald, Rainer (1999): Die Libellen Baden-Württembergs. Band 1: Allgemeiner Teil & Kleinlibellen (Zygoptera). Ulmer, Stuttgart.