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Ischnura elegans (Vander Linden, 1820)Große Pechlibelle




Beschreibung

Grundfarbe der Männchen hellblau mit schwarze Zeichnung, Hinterleib oben schwarz, unten hellbraun/gelblich, mit blauem „Schlusslicht“ (8. Hinterleibssegment); Grundfarbe der Weibchen sehr variabel von rosa über bläulich-violett nach grüngrau, braungrau oder blau, mit schwarzen Zeichnung, Hinterleib oben schwarz, unten und „Schlusslicht“ meist in der Grundfarbe; Oberer Teil der Augen beider Geschlechter dunkler bis schwarz; Wichtigstes Merkmal: Flügelmal beider Geschlechter zweifarbig, vorne schwarz, hinten weiß (Sternberg & Buchwald 1999).


Anmerkungen

Bei der Großen Pechlibelle handelt es sich um die häufigste Libellenart Baden-Württembergs, vermutlich sogar Europas. An Gartenteichen ist sie zusammen mit der blaugrünen Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) fast immer anzutreffen, nur in höheren Lagen ist sie selten oder fehlt ganz. Abhängig von den Temperaturen beträgt ihre Entwicklungszeit bis zwei Jahre, in heißen Jahren oder wärmebegünstigten Standorten können aber sogar drei Generationen pro Jahr entstehen. Ansonsten ist die Art wenig auf hohe Temperaturen oder Sonne angewiesen, sie fliegt auch bei kühler Witterung und sogar leichtem Regen. Kleine Insekten werden entweder im Flug erbeutet, es werden aber auch z.B. Blattläuse von Pflanzen abgesammelt. Im Gegensatz zu vielen anderen Kleinlibellen werden Großen Pechlibellen selten im Tandemflug gesichtet, da das Paarungsrad schon sehr schnell nach dem Ergreifen des Weibchens durch ein Männchen gebildet wird und die Eiablage ohne angekoppelte Männchen erfolgt. Die Eier werden abgelegt, indem die Weibchen entweder ihren Hinterleib unter die Wasseroberfläche strecken, oder komplett untertauchen. Die Larven gelten als gefräßig und schrecken auch vor Artgenossen nicht zurück. In fischreichen Gewässern fallen sie häufig Fischen zum Opfer und sind daher dort unterrepräsentiert oder fehlen ganz. Auch Großlibellenlarven verdrängen Larven der Großen Pechlibelle teilweise vollständig. Da sie ansonsten eher anspruchslos sind und auch mit starker Gewässerverschmutzung zurechtkommen, besteht an geeigneten Larvalhabitaten kein Mangel. Dennoch ist die Große Pechlibelle gemäß Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt (Sternberg & Buchwald 1999).


Phänologie

Mitte April bis Anfang Oktober; stark von der Temperatur abhängig (Sternberg & Buchwald 1999).


Vorkommen

Stehende bis langsam fließende, kleine bis große Gewässer und Flüsse mit sonnenreichen Uferpartien (Sternberg & Buchwald 1999).


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

* (ungefährdet)

Gefährdungseinstufung - Deutschland

* (ungefährdet)


Gemeldete Funde


Publikationen

Sternberg, Klaus & Buchwald, Rainer (1999): Die Libellen Baden-Württembergs. Band 1: Allgemeiner Teil & Kleinlibellen (Zygoptera). Ulmer, Stuttgart.