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Sympetrum sanguineum (O.F. Müller, 1764)Blutrote Heidelibelle




Beschreibung

Hinterleib bei frisch geschlüpften Exemplaren gelbbraun, mit schwarzer Zeichnung, bei den Männchen Umfärbung nach intensiv rot bis braunrot, bei den Weibchen Rücken nach braun und Seiten nach blau-grau; Männchen mit keulig verdicktem Hinterleib; Beine einheitlich schwarz (Sternberg & Buchwald 2000).


Anmerkungen

Die Blutrote Heidelibelle Sympetrum sanguineum ist zusammen mit dem Großen Blaupfeil (Orthetrum cancellatum) der häufigste Vertreter der Familie der Segellibellen (Libellulidae) in Baden-Württemberg. Sie gelten als eher flugfaul, ihr Flug erinnert dabei an den eines Schmetterlings. Am Ende ihrer Aktivitätszeit sind sie an sonnigen Tagen bei Temperaturen ab 6°C aktiv und überstehen mehrmaligen Frost. Wie auch andere Heidelibellen ist sie in der Lage durch einen Farbwechsel ihre Körpertemperatur zu regulieren. Bei Temperaturen unterhalb von 12°C werden die Tiere innerhalb einiger Stunden deutlich dunkler. Weibchen finden sich nur zur Paarung und Eiablage am Gewässer ein, Männchen dagegen halten sich häufig in der Überschwemmungsfläche oder an deren Rand auf. Zur Eiablage fliegt ein Libellen-Pärchen im Tandem zu geeigneten Stellen, das Männchen dirigiert dabei das Weibchen. Die Eiablage erfolgt in der Regel in an Gewässer angrenzende, schlammige, manchmal auch in ausgetrocknete Böden, jedoch immer unterhalb der Hochwasserlinie. Die Larven meiden das freie Wasser und halten sich zwischen Wasserpflanzen oder am Grund in der flachen Uferzone auf, wo das Wasser sich stark erwärmen kann und den Larven ein rasantes Wachstum ermöglicht. Sie sind lebhaft und sehr gefräßig, auf Plankton (Krebschen, Mückenlarven) spezialisiert, verschmähen bei Nahrungsknappheit aber auch ihre Artgenossen nicht (Sternberg & Buchwald 2000).


Phänologie

Juni bis September, selten Oktober (Sternberg & Buchwald 2000).


Vorkommen

besonnte, stehende und langsam fließende Gewässer mit wechselnden Wasserständen und üppiger Verlandungszonen, z.B. Seen, Weiher, Gartenteiche, Kiesgruben, Wiesengräben, Bäche und Flüsse; Jagdhabitat: z.B. Brachflächen, Waldränder, Hecken, Garten und Parkanlagen (Sternberg & Buchwald 2000).


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

* (ungefährdet)

Gefährdungseinstufung - Deutschland

* (ungefährdet)


Gemeldete Funde


Publikationen

Sternberg, Klaus & Buchwald, Rainer (2000): Die Libellen Baden-Württembergs. Band 2: Großlibellen (Anisoptera). Ulmer, Stuttgart.