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Sympetrum striolatum (Charpentier, 1840)Große Heidelibelle




Beschreibung

Hinterleib bei frisch geschlüpften Exemplaren gelbgrün, bei den Männchen Umfärbung nach rot, die Weibchen werden dunkler, erscheinen teilweise bläulich; Brustbereich mit zwei hellere Seitenstreifen; schwarzer Querstreifen über der Stirn endet an den Augen, setzt sich nicht nach unten fort (Sternberg & Buchwald 2000).


Anmerkungen

Die Große Heidelibelle Sympetrum striolatum ist die größte, und nach der Blutroten (S. sanguineum) und der Gemeinen Heidelibelle (S. vulgatum) die dritthäufigste Heidelibelle in Baden-Württemberg. Sie kann häufig auch an Badeseen beobachtet werden und zeigt wenig Scheu vor Menschen. Sie gilt als Tieflandart, die in den Hochlagen von Alb und Schwarzwald fehlt und insbesondere entlang von Flüssen verbreitet ist. Baden-Württemberg gilt mit seinem reichen Vorkommen dieser Art als wichtiges Ausbreitungszentrum. Die Große Heidelibelle ist in der Lage ihre Flugmuskulatur durch Flügelzittern aufzuwärmen und kann so auch bei niedrigen Außentemperaturen fliegen. Weiterhin regulieren sie ihre Körpertemperatur durch einen Farbwechsel. Bei Temperaturen unterhalb von 12°C werden die Tiere innerhalb von 10 Stunden dunkler. Der entgegengesetzte Farbwechsel vollzieht sich innerhalb 20-30 Minuten. Zur Eiablage fliegt ein Libellen-Pärchen im Tandem zu geeigneten Stellen, das Männchen dirigiert dabei anfangs das Weibchen. Während einer Eiablage kann ein Weibchen mehrere Tausend Eier ablegen. Die Verbindung zum Weibchen können die Männchen nicht selbstständig lösen, wie mit toten Weibchen verbundene Männchen zeigen. Bei den Larven handelt es sich um auf Plankton (Krebschen, Mückenlarven) spezialisierte, lebhafte Lauerjäger, die bevorzugt in geringer Tiefe auf Wasserpflanzen oder auf dem Grund der Gewässer sitzen. Sie überstehen längeres Austrocknen ihres Habitats nicht und sind durch ihre Lebhaftigkeit eine leichte Beute für Fische (Sternberg & Buchwald 2000).


Phänologie

Juni bis November, selten bis Dezember (Sternberg & Buchwald 2000).


Vorkommen

Kleine, nicht zu stark verwachsene Stillgewässer, darüber hinaus Verlandungszone von Seen, Altwasser, offene Wassergräben, Kanäle, Übergangsmoore und Sümpfe, seltener auch Gartenteiche; zur Jagd weit umherfliegend und Flächen mit lichter Vegetation bevorzugend (Sternberg & Buchwald 2000).


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

* (ungefährdet)

Gefährdungseinstufung - Deutschland

* (ungefährdet)


Gemeldete Funde


Publikationen

Sternberg, Klaus & Buchwald, Rainer (2000): Die Libellen Baden-Württembergs. Band 2: Großlibellen (Anisoptera). Ulmer, Stuttgart.