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Carex arenaria L.Sand-Segge

Familie: Cyperaceae



Beschreibung

Vorkommen dieser Art beschränken sich auf die Sandgebiete. In Deutschland ist sie weitgehend auf das Norddeutsche Tiefland beschränkt und dort in lichten Wäldern über Sand, vor allem aber an Saumstandorten und in ruderalen Sandrasen mitunter häufig. Im Südwesten kommt sie nur in der nördlichen Oberrheinebene vor. Vorkommen in Baden-Württemberg sind nicht bekannt. Die wächst jedoch, teils in großer Menge, knapp außerhalb der Landesgrenzen in Südhessen (Viernheim) und Rheinland-Pfalz (Speyer). Über Vorkommen wird schon im 19. Jh. berichtet, dennoch gilt als unsicher, ob die Art am Oberrhein heimisch ist. Sie wurde wohl auch zur "Befestigung" der Flugsandflächen angepflanzt. Die Art ist ansonsten im atlantischen und subatlantischen Europa weit verbreitet.

rasig, 10-50 cm hoch. Blätter +/- rinnig, +/- rau, grün, 2-5 mm breit; Niederblätter bräunlich. Alle Ährchen ähnlich gestaltet: weibliche Blüten an der Basis und männliche am Ende; Blütenstand dicht-gedrängt, mit 4-12 (ungestielten) Ährchen (dieses kürzer als unterstes Tragblatt); zumindest einzelne Ährchen mit männlichen Blüten bis zur Spitze. Zwei Narbenäste, Fruchthülle bräunlich, kahl, bauchseits deutlich genervt; 4,5-6 mm lang, 2-zähnig geschnäbelt, oben +/- gesägt-geflügelt; Spelzen bräunlich (eichelbraun).
 


Anmerkungen

 

Die Französische Segge (C. colchica) kann sehr ähnlich sein und gilt als hybridogener Abkömmling von Arenaria und Praecox. Sie kommt im Südwesten wahrscheinlich nicht vor. Unterschiede bestehen zunächst in der Blattbreite, wobei die Blätter von Colchica schmaler sind. Weiterhin sind die Geschlechterverhältnisse in den Ährchen unterschiedlich (jeweils mittlere Ährchen beachten). Bei Arenaria sind die unteren Blüten weiblich und die oberen (zumindest bei einigen Ährchen) männlich. Bei Colchica ist die Situation umgekehrt. Auch die Fruchthüllen unterscheiden sich: Bei Arenaria sind die Fruchthüllen vom Schnabel bis etwa zur Hälfte (breiteste Stelle) hinab deutlich geflügelt, bei Colchica nur der obere Teil (Schnabel und "Schulter") und nur sehr schmal.

Sehr ähnlich ist auch Reichenbachs Segge (C. pseudobrizoides), die ebenfalls als hybridogen gilt, in diesem Fall aus Arenaria und Brizoides. Bei dieser Art sind die Geschlechterverhältnisse etwas variabler. Aber auch dort sind die männlichen Blüten (zumindest mittlerer Ährchen) unten. Die Art ähnelt mit ihren hellen Ährchen eher der Zittergras-Segge und weist auch bezüglich der Fruchthüllengestalt intermediäre Züge auf. Ähnlich wie bei Brizoides ist der flügelartige Saum der Hülle zwar schmal, reicht aber vom Schnabel bis deutlich über die Mitte hinab.

Koopman, J., & Więcław, H. (2016). The section Ammoglochin Dum.(Carex, Cyperaceae) in the Netherlands. Gorteria, 38(2), 43-55.

 

Noble, J. C. (1982). Carex Arenaria L. Journal of Ecology, 70(3), 867-886.
 

 


Vorkommen

Sandrasen, ruderal

einheimisch in Mitteleuropa

Rheinebene (Speyer, Viernheim) sehr selten

Wuchsorte sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto). Herbarbelege sollten angefertigt werden.


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

♦ (nicht bewertet)

Gefährdungseinstufung - Deutschland

* (ungefährdet)