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Carex elata All.Steife Segge

Familie: Cyperaceae



Beschreibung

Die Steife Segge ist eine Art der Nasswiesen, Ufer und Verlandungszonen, die sie oft mit ihren charakteristischen Bulten dominiert. Sie ist in Baden-Württemberg überwiegend im Flachland und im Alpenvorland verbreitet. Nur stellenweise wächst sie auch im Mittelgebirgsraum, im Odenwald zum Beispiel in nassen Weiden und nicht gemähten Quellsümpfen. In Europa ist die Art vom westlichen Mittelmeerraum bis Süd Skandinavien weit verbreitet und darüber hinaus durch Südsibirien bis zum Baikalsee.

horstig, 40-120 cm hoch. Blätter +/- längsfaltig, Ränder abgeknickt, rau, graugrün, 2-6 mm breit; Spaltöffnungen nur unterseits; Niederblätter eichelbraun, netzfaserig zerfallend. Ährchen getrennt geschlechtlich: rein männliche Ährchen oben, rein weibliche unten; Blütenstand dicht, mit 2-4 (+/- ungestielten) Fruchtährchen (dieses länger als unterstes Tragblatt, lang zylindrisch), mit 1-3 (+/- ungestielten) Pollenährchen. Zwei Narbenäste, Fruchthülle grünlich-braun, kahl, 2,5-4 mm, Fruchthüllen-Schnabel kurz.
 


Anmerkungen

In Nasswiesen und Sümpfen gibt es vier Arten großer Horstseggen, nämlich die gleichährigen Arten Rispen- und Wundersegge mit u-v-förmigem Blattprofil und das verschiedenährige Paar Steif- und Rasen-Segge mit Knickrandblättern. Die Unterscheidung der beiden Gruppen sollte auch vegetativ keine Schwierigkeiten machen. Zu beachten ist aber in jedem Fall, dass in Wiesen, die einer regelmäßigen Mahd unterliegen, keine Bulte gebildet werden, und die Pflanzen dann als unauffällige Blatt- und Halmbüschel zwischen den anderen Gräsern stehen. Die Steif-Segge kommt auch an Flussufern vor, wo regelmäßige Überkiesung ebenfalls die Horstbildung unterdrückt.

Umgekehrt bilden manche "eigentlich" rasig wachsende Arten bei Brache ebenfalls Bulte, die sogar sehr kräftig werden können und an die Statur einer Steif-Segge heranreichen. Hier ist zu allererst die Schwarz-Segge (C. nigra) zu nennen, die dann wie eine schmalblättrige Steif-Segge aussehen kann, aber im Gegensatz zur Steif- und Rasen-Segge stets nur auf der Blattoberseite Spaltöffnungen trägt, während bei den anderen Arten die Spaltöffungen nur auf der Unterseite sind. Hier ist eine stärkere Lupe von Nöten. Die Seite mit den Spaltöffnungen wirkt aber schon makroskopisch eher etwas gräulich und matter. Der Hybrid aus Nigra und Elata (C. x turfosa) besitzt auf beiden Blattseiten Spaltöffnungen.

Die Steif-Segge ist im Vergleich zur Rasen-Segge die insgesamt häufigere Art und auf den ersten Blick sehr ähnlich. Die Steif-Segge besitzt das gleiche eigentümlich graugrüne Laub, wie etwa die Sumpf-Segge. Trifft man, insbesondere in Quellfluren oder Nasswiesen auf Kolonien mit eher hellgrünen (buchengrünen) Blättern, so besteht der Verdacht, dass es sich um die Rasen-Segge handeln könnte. Der nächste Blick sollte den Niederblättern gewidmet werden. Die sind nämlich bei Cespitosa schwärzlich rotbraun und zerfasern früh, bei Elata dagegen zäh und typisch hellbraun (eichelbraun; ohne Rottöne). Die anderen Merkmale sind eher gradueller Natur. Die Niederblätter der Schwarz-Segge sind ebenfalls eher dunkel braun.

Während die Rasen-Segge wohl kaum jemals an die Statur einer Steif-Segge in der Verlandungszone eines nährstoffreichen Gewässers heranreicht, gibt es in Ost-Europa eine zierliche und schmalblättrige Verwandte der Steif-Segge. Solche Schmalblättrigen Steif-Seggen (Carex omskiana) sind in Deutschland bisher nur aus dem Wendland, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bekannt geworden, könnten aber weiter verbreitet sein.


Vorkommen

Flachmoor-Wiesen, Bruchwälder, Nasswiesen, Ufer

einheimisch in Mitteleuropa

Rheinebene Alpenvorland zerstreut bis verbreitet, sonst selten bis zerstreut

Wuchsorte sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto).


Gefährdungseinstufung - Baden Württemberg

* (ungefährdet)

Gefährdungseinstufung - Deutschland

* (ungefährdet)