Carex cespitosa L.Rasen-Segge
Beschreibung
Die Rasen-Segge ist eine kräftige Horstsegge, die in feuchten Wiesen und Wäldern zu finden ist. Das Vorkommen in Baden-Württemberg ist sehr fleckenhaft. Verbreitungsschwerpunkte sind der nördliche Rand der Schwäbischen Alb, die Schwarzwald Randplatten und das Bauland mit dem östlichen Odenwald. Auch sonst zählt die Art eher zu den selteneren Erscheinungen. Sie ist in der gemäßigten und kalten Zone Eurasiens weit verbreitet.
horstig, 30-70 cm hoch. Blätter +/- längsfaltig, Ränder abgeknickt, rau, grün, 2-4 mm breit; Niederblätter schwarzrot. Ährchen getrennt geschlechtlich: rein männliche Ährchen oben, rein weibliche unten; Blütenstand dicht, mit 1-3 (+/- kurz gestielten) Fruchtährchen (dieses länger als unterstes Tragblatt, lang zylindrisch), mit 1 (gestielten) Pollenährchen. Zwei Narbenäste, Fruchthülle oliv-grünlich, kahl, 2,5 mm, Fruchthüllen-Schnabel kurz.
Anmerkungen
In Nasswiesen gibt es vier Arten großer Horstseggen, nämlich die gleichährigen Arten Rispen- und Wundersegge mit u-v-förmigem Blattprofil und das verschiedenährige Paar Steif- und Rasen-Segge mit Knickrandblättern. Die Unterscheidung der beiden Gruppen sollte auch vegetativ keine Schwierigkeiten machen. Zu beachten ist aber in jedem Fall, dass in Wiesen, die einer regelmäßigen Mahd unterliegen, keine Bulte gebildet werden, und die Pflanzen dann als unauffällige Blatt- und Halmbüschel zwischen den anderen Gräsern stehen.
Umgekehrt kann es aber auch sein, dass "eigentliche" Rasen-Seggen bei Brache ebenfalls Horste ausbilden. Hierzu neigt insbesondere die Schwarz-Segge, die in ihrer Statur der Rasen-Segge dann ganz gleichen kann. Der Unterschied ist hier bei der Positionierung der Spaltöffnungen zu suchen, die bei der Rasen- und Steif-Segge stets unterseits, bei der Schwarz-Segge aber nur auf der Blattoberseite zu finden sind (starke Lupe). Die Seite mit den Spaltöffnungen erscheint dabei schon makroskopisch eher matt, gräulich.
Die Rasen-Segge ist im Vergleich zur Steif-Segge die insgesamt seltenere Art und auf den ersten Blick sehr ähnlich. Wer die Steif-Segge kennt, dem fällt evtl. auf, dass das Laub von Cespitosa weniger graugrün, sondern eher hellgrün (buchengrün) ist. Der nächste Blick sollte den Niederblättern gewidmet werden. Die sind nämlich bei Cespitosa schwärzlich rotbraun und zerfasern früh, bei Elata dagegen zäh und typisch hellbraun (eichelbraun; ohne Rottöne). Die anderen Merkmale sind eher gradueller Natur.
Vorkommen
Flachmoor-Wiesen, Bruchwälder, Nasswiesen
einheimisch in Mitteleuropa
Neckarland Schwäbische Alb Odenwald selten bis zerstreut, sonst sehr selten
Wuchsorte sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto). Herbarbelege sollten angefertigt werden.