Carex ericetorum PollichHeide-Segge
Beschreibung
Die Heide-Segge ist eine seltene Art. Im Südwesten hat sie ihren Verbreitungsschwerpunkt in den Sand Kiefernwäldern am Oberrhein und in Kalkheiden und Magerrasen der Alb. Sie wurde erst relativ spät als eigenständig erkannt und von Pollich Ende des 18. Jahrhunderts aus der Pfalz beschrieben. Sie ist von Westeuropa in lichten, trockenen Wäldern bis über den Baikalsee hinaus weit verbreitet.
rasig, 20-60 cm hoch. Blätter rinnig, Ränder oft etwas abgeknickt, rau, grün, 2-5 mm breit, kurze Dreikantspitze; Niederblätter +/- rötlich braun. Ährchen getrennt geschlechtlich: rein männliche Ährchen oben, rein weibliche unten; Blütenstand +/- dicht, mit 1-3 (ungestielten) Fruchtährchen (dieses länger als unterstes Tragblatt, kurz zylindrisch), mit 1 Pollenährchen. Drei Narbenäste, Fruchthülle +/- braun, dicht kurzhaarig, 2-2,5 mm, Fruchthüllen-Schnabel sehr kurz; Fruchtspelzen stumpf, breit abgerundet, +/- dunkel (rot-) braun, breit weißlich berandet.
Anmerkungen
Die Heide-Segge kann unter anderem mit der Frühlings-Segge (C. caryophyllea) verwechselt werden. In lichten Sand-Kiefernwäldern kann sie sogar mitten in den Kolonien der Frühlings-Segge wachsen. Ericetorum bildet aber durch kurze Ausläufer lockere Horste, deren kreisförmiger, kaum über 30 cm großer Umriss, mit auswärts gerichteter Wuchsfront eigentlich immer gut zu erkennen ist. Caryophyllea bildet dagegen gleichförmige Rasen ohne eindeutige Wuchsfront. Die Kolonien sind dabei oft viele Quadratmeter groß. Sind Blütenstände vorhanden, so kann man die Arten auch anhand der bei Ericetorum weißberandeten, bei Caryophyllea bis zum Rand braunen Fruchtspelzen unterscheiden. Ansonsten - auch die größte Kolonie fängt mal als kleiner Horst an - betrachte man die Blattspitzen: Caryophyllea besitzt fast immer, zwar oft kurze, aber deutliche Dreikantspitzen. Bei Ericetorum geht die Rinne meist bis zum Ende durch. Blätter mit (wie aufgesetzter) Dreikantspitze sind selten.
Schwieriger ist die Unterscheidung von der gleichfalls (locker-) horstigen Pillen-Segge mit der sie naturgemäß gerade über bodensauren Standorten oft gemeinsam vorkommt. Nach vegetativen Merkmalen allein ist hier eine Unterscheidung im Ernstfall unmöglich.
Vorkommen
nährstoffarme, trockene Offenlandstandorte, Magerwiesen, Raine, lichte Wälder
einheimisch in Mitteleuropa
Rheinebene (nördliche) Schwäbische Alb (mittlere) selten bis zerstreut, sonst sehr selten
Wuchsorte sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto). Herbarbelege sollten angefertigt werden.