Carex otrubae Podp.Falsche Fuchs-Segge
Synonyme
Carex cuprina
Beschreibung
Die Falsche Fuchs-Segge wächst an nassen Offenland-Standorten vor allem der niedrigeren Lagen. Die Art bevorzugt dabei etwas ruderale Flächen oder auch Ufer und Flutmulden in Feuchtwiesen. In den Mittelgebirgslagen, z.B. im Schwarzwald oder auf der Alb fehlt sie weitgehend. Ansonsten ist sie im südlichen und mittleren Europa weit verbreitet. Durch die häufige Verwechslung der beiden Fuchs-Seggen ist die tatsächliche Verbreitung und Häufigkeit aber nur schlecht bekannt.
horstig, 40-120 cm hoch. Blätter längsfaltig, Ränder abgeknickt, glatt, hellgrün, 5-11 mm breit; Blattscheidenmündung spitzwinkelig dreieckig; Niederblätter hell bräunlich. Alle Ährchen ähnlich gestaltet: weibliche Blüten an der Basis und männliche am Ende; Blütenstand gedrängt-dicht, mit 10-20 Ährchen (diese viel länger als unterstes Tragblatt). Zwei Narbenäste, Fruchthülle +/- hellbraun, grünlich, auch fuchsbraun, kahl, 4-6 mm, 2-zähnig geschnäbelt.
Anmerkungen
Die Fuchs-Seggen gehören zu den schwierigen Arten, was die sichere Unterscheidung angeht. Im Gegensatz zu den Buxbaum-Seggen bestehen aber keine grundsätzlichen Zweifel am Sippencharakter. Wenig zuverlässige, wenngleich häufig zitierte Unterscheidungsmerkmale sind jedenfalls die Farbe der Fruchthüllen und die Flügelung des Stängels. Die Farbe des Laubes gibt schon eher Hinweise. Otrubae ist heller als die üblichen Gräser, Vulpina eher dunkler oder gleich. Der nächste Blick sollte der Blattscheidenmündung gewidmet sein. Bei Vulpina ist der spreitenseitige Ligulabogen nicht höher als breit, bei Otrobae aber 2-3x so lang. Die der Spreite abgewandte Seite der Blattscheide ist bei beiden Arten weißlich, bei Vulpina aber charakteristisch fein querwellig, bei Otrubae glatt. Sind Blütenstände vorhanden, so beachte man die Tragblätter der Ährchen. Diese überragen bei Otrubae mit ihrer priemlichen Spitze die Ährchen und ihre öhrchenähnlich verbreiterte Basis ist weißlich, bei Vulpina sind sie (meist) kürzer, zwischen den Ährchen verborgen und an der Basis dunkelbraun. Als zuverlässig gelten auch mikromorphologische Merkmale, allen voran der Umriss der Epidermiszellen der Fruchthüllen. Bei Vulpina sind diese ziemlich regelmäßig sechseckig, was ein Bienenwabenmuster ergibt. Bei Otrubae sind die Zellen (rechteckig) gestreckt, was eher unregelmäßig netzartig aussieht. Überprüft wird das Merkmal am besten auf der Innenseite (Bauchseite) des Fruchtschlauches und zwar etwas oberhalb der breitesten Stelle. Mit einer starken Botanikerlupe sieht man bei geeignetem Lichteinfall zumindest die Reflexion der Papille in der Mitte jeder Zelle. Man kann auch erkennen, ob der Abstand zwischen den Papillen gleichartig ist oder ob sich Reihenlagen ergeben. Ansonsten verwende man eine Stereomikroskop.
Vorkommen
ruderale Feuchtstandorte, Flutmulden, Ufer, Säume
einheimisch in Mitteleuropa
Rheinebene Neckarland selten bis zerstreut, sonst sehr selten
Wuchsorte sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto). Herbarbelege sollten angefertigt werden.