Carex viridula Mchx.Späte Gelbsegge
Synonyme
Carex oederi, C. serotina
Beschreibung
Die Späte Gelbsegge ist eine kurzlebige Pionierart an Ufern und an anderen rieselnassen Rohboden-Standorten. Verbreiteter ist sie nur am Bodensee und entlang des Rheines, wo sie sogar kiesige Baggersee-Ufer besiedelt. Ihren Namen hat sie von ihrem Blühverhalten: Unter günstigen Bedingungen blüht sie vom Frühling bis in der Herbst.
horstig, 5-20 cm hoch. Blätter rinnig, gelbgrün-hellgrün, 2-3 mm breit, deutlich dreikantspitzig; Niederblätter (rosa) hell braun. Ährchen getrennt geschlechtlich: rein männliche Ährchen oben, rein weibliche unten; Blütenstand +/- dicht, mit 3-6 (ungestielten) Fruchtährchen (kurz zylindrisch, kürzer als unterstes Tragblatt), mit 1 (meist sitzend) Pollenährchen. Drei Narbenäste, Fruchthülle gelblich-grün, kahl, 2-3 mm, Fruchthüllen-Schnabel > 1/3 der Hüllenlänge, gerade.
Anmerkungen
Carex viridula ist die kleinste der (heimischen) Gelbseggen und wird oft mit Demissa verwechselt. Die bei allen Exemplaren einer Kolonie stets kurzen Fruchthüllen und die gedrängten Ährchen an Halmen, die meist kürzer als die Grundblätter sind, sollten aber ausreichende Hinweise auf die Identität geben.
Carex demissa: Pollenährchen meist gestielt; Fruchthülle 3-4,5 mm lang, Schnabel relativ kurz, gerade.
Carex flava: Pollenährchen meist sitzend; Fruchthülle 4-7 mm lang, Schnabel relativ lang, die der unteren Blüten +/- abgewinkelt.
Carex lepidocarpa: Pollenährchen meist gestielt; Fruchthülle 4-6 mm lang, Schnabel relativ kurz, gerade.
Carex viridula: Pollenährchen meist sitzend; Fruchthülle 2-3 mm lang, Schnabel relativ kurz, gerade.
Vorkommen
Flachmoor-Wiesen, Ufer, eher ruderal
einheimisch in Mitteleuropa
Rheinebene Alpenvorland selten bis zerstreut, sonst sehr selten (?)
Wuchsorte sollten dokumentiert werden (Koordinaten, Foto). Herbarbelege sollten angefertigt werden.