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Bremsen (Tabanidae)

Bremsen (Tabanidae) sind allgemein als Lästlinge bekannt, allerdings stechen nur wenige der etwa 80 heimischen Arten den Menschen. Und wenn, dann auch nur die Weibchen, die das Blut für die Produktion ihrer Eier benötigen. Mit ihren messerartig ausgebildeten Mandibeln und einem gerinnungshemmenden Enzym, das in die Wunde gespritzt wird, erzeugen sie bei Mensch und Tier lange nachblutende Wunden. Männchen sind, wie auch die Weibchen einiger Arten, entweder reine Blütenbesucher oder nehmen gar keine Nahrung mehr zu sich. Die Entwicklung vieler Arten ist schlecht erforscht. Die Eier werden in feuchten Habitaten an Pflanzen oder auf Boden in großen, manchmal kegelförmig angeordneten Gruppen abgelegt. Sie werden glücklicherweise häufig durch Hautflügler parasitiert. Die Larven leben im Boden, Schlamm oder Wasser und ernähren sich räuberisch von Insektenlarven, Schnecken oder Detritus. Die Fortbewegung erfolgt mit Hilfe der wulstigen Segmente und des teleskopartig ausfahrbaren Hinterleibsendes.

Bremsen werden teilweise recht groß, die Pferdebremse T. sudeticus erreicht eine Körperlänge von 22 mm. Der Kopf ist groß, besitzt kurze Fühler und bei lebenden Exemplaren meist sehr bunt schillernde Augen. Männchen kann man daran erkennen, dass sich diese Augen am Scheitel berühren. Weibchen besitzen einen kräftigen, meist nach unten, seltener nach vorne ragender Stechrüssel. Die Flügel werden in Ruhe dachartig oder flach über dem abgeflachten Hinterleib abgelegt. Bei manchen Arten besitzen sie dunkle Banden oder Schlieren. Die Larven sind walzenförmig, vorne und hinten spitz zulaufend, mit dicken wulstigen Segmenten (Bellmann 2009; Engelhardt 1989; Haupt & Haupt 1998; Klausnitzer 2011).